Der Kreuzweg

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Der Kreuzweg

1995 konnte man beim Gang um die Kirche noch ein paar Reste der alten Kreuzwegstationen finden. Die zwei letzten noch kenntlichen Darstellungen lassen im Foto etwas seine einstige Schönheit erahnen. Leider habe ich keine alten Bilder gefunden oder bekommen können. Eine Aufnahme von 1971 zeigt eine hinter dem zerschlagenen Relief der 9. Station zum Vorschein gekommene Blechtafel mit Angaben über den Kreuzweg. Da diese Tafel in einem Bericht in der Reichenberger Zeitung vom Mai 1966 erwähnt ist, muβ sie ein paar Jahre sichtbar und vorhanden gewesen sein.

Der Text lautete:

Dieser in Terrakotta ausgeführte von der Mayerschen Kunstanstalt in München gelieferte Kreuzweg wurde 1910 an der Pfarrkirche angebracht anstelle des 1779 errichteten und 1830 und 1859 renovierten ganz schadhaft gewordenen alten auf Blech gemalten Kreuzweges. Die Einweihung fand statt am 26. Juni 1910. Seelsorger war damals Dechant P. Ignaz Heyne, Kapläne waren P. Johann Wartha und P. Wilhelm Haumann, Katechet war P. Karl Sommer.

Auf der Blechtafel befand sich auβerdem unten folgender Text:

Der Fundathor zu diesem Kreuzweg ist gewesen der Josef Bergmann allhier aus Maffersdorf, welchen ist bestiftet im Jahr Christi Anno 1779 den 19.September und ist sogleich eingeweihet worden. Und gemalet hat ihnen der Johannes Christof Carolus Hauser Mahler in Kunnersdorf.

Renovieren hat lassen der Philipp Kretschmer in Maffersdorf Anno 1830. Mahler Ignaz Ehrlich aus Dörfel 14.

Augustin Jonas, Kratzau, gemahlt in Kratzau 1859.

Ludwig Hawell Maler Maffersdorf.

Nach Form und Zustand des Bleches zu schlieβen, ist zunächst der ältere (untere) Text (möglicherweise von Ludwig Hawell), und später der jüngere (obere) Text auf eine der alten Kreuzwegstationen geschrieben worden.

Jäger erwähnt den Bauern Josef Bergmann aus Maffersdorf Nr.34 R.S. βere Kirchenmauer gestiftet ... auch einen Fond zur Erhaltung desselben legte." Später schreibt er: "Die zur selben Zeit ausgeführte Renovation der Kreuzwegstationen wurde mit 56 fl. 50 kr. aus der Bergmann'schen Stiftung bezahlt."