Diese
Arbeit widme ich meinem 1989 verstorbenen Vater Karl
Schwarzbach. Es war ihm immer ein Anliegen, daß seine Kinder
Maffersdorf nicht vergessen. Gar oft erschienen wir ihm zu
uninteressiert, wir waren so sehr mit unserer Jugend, dem
Beruf, der Familie beschäftigt. Das machte ihn manchmal
traurig. Aber er sammelte Dokumente, schenkte uns Bücher und
nahm uns in den 60er Jahren mit nach Maffersdorf. Ich bin
sicher, er hat mir erfreut bei meiner Arbeit über die
Schulter geschaut. Er würde vielleicht an dieser Stelle sagen:
„Liebe
nachgeborene Maffersdorfer, nehmt diese Chronik aus den
Händen oder dem Nachlaß Eurer Eltern zu Eueren Erinnerungen,
die Euch mit Euerer Heimat hier verbinden. Für Euch ist sie
selbstverständlich nicht die neue Heimat, das wurde sie für
die Elterngeneration, die ihre alte Heimat verloren hat. Eines
Tages aber, wenn die ruhigen Jahre kommen, werdet auch Ihr
Euch fragen: Wo stamme ich denn her, wo liegen meine Wurzeln?
Eure Eltern werdet Ihr nicht mehr fragen können. Dann nehmt
gelegentlich die Hefte der Maffersdorfer Chronik zur Hand und
blättert darin. Natürlich werden Euch viele Namen und Bilder
nichts mehr sagen, aber eines werdet Ihr erfahren: Der Boden,
in dem ein Teil Eurer Wurzeln steckt, war guter Boden, und das
Jahr 1945 war eine Katastrophe. Maffersdorf gibt es nicht
mehr, nur noch ein ganz anderes Vratislavice. Stellt Euch
ruhig einmal vor, Eure jetzige Heimat, Eure Freunde und alles,
was Ihr Euch erarbeitet habt, wird Euch über Nacht
unwiederbringlich genommen. Auch Ihr würdet Eueren Kindern
gerne Eure verlorene Heimat zeigen und von Euren Freuden und
Leiden erzählen.”