auf dem Waldrücken zwischen Maffersdorf
und Langenbruck. Viele Wege führen aus dem Neißetale hinauf
auf die aussichtsreiche Anhöhe. Das Ausflugsziel selbst liegt
ein wenig versteckt, ein ruhiges, verschwiegenes Plätzchen,
als ließe es sich in seinen Zauber nicht hineinschauen. Und
doch konnte es dort gar oft widerhallen von Freude, Lachen und
Musik, wenn etwa die Schulklassen auftauchten, die
Angehörigen der Firma Ginzkey ihren Betriebsausflug dorthin
unternahmen, wenn mit der Tanzkapelle Hofrichter Italienische
Nächte gefeiert wurden, im Herbst das Weinfest stattfand, im
Winter die Masken zur Faschings-Winterolympiade antraten oder
an sonnigen Wochenenden Wanderer und Skifahrer von Langenbruck,
Gablonz oder Proschwitz, von der Rauschmühle, dem Sauerbrunn
oder dem Lerchenfeld her und die Maffersdorfer über den
Schlenzberg in großen Scharen kamen. " Für die
Wirtsleute war es oft schwer, die richtige Entscheidung beim
Einkauf zu treffen, denn der Wettergott spielte eine große
Rolle. Und damals gab es keine Gefriertruhen, um nicht
aufgebrauchte Speisen und Eßwaren einzufrieren. Auch ein Auto
stand nicht zur Verfügung. Wie oft mußte ich sonntags zum
Knobloch - Zuckerbäcker laufen, wenn mehr Gäste kamen, als
wir erwartet hatten," erinnert sich Annelies
Elstner-Pfeffer, die Tochter des letzten Pächterehepaares,
Arnold und Elisabeth Elstner. Die Familie Elstner war von 1936
bis 1946 in der Mosesquelle. Vor ihnen sorgte sich die Familie
Janausch um das Wohl der Gäste. Stammgäste waren u.a. die
"Rübezahler", eine 1925 gegründete Wandergruppe
junger Männer, denen sich natürlich bald auch Bräute und
später die Ehefrauen zugesellten.
Gruss aus dem
Wald-Restaurant "Mosesquelle" in Maffersdorf.
Bei der Mosesquelle stand ein Kreuz, das am
7.7.1937 von Dechant Peter Bichler eingeweiht worden war. Es
trug auf dem Sockelstein die Jahreszahl der Entdeckung der
Quelle: 1882.
"Bauerntounls Jusef", wie der
Landwirt und Wollehändler Josef Lange genannt wurde, hatte
sie gefunden. Ursprünglich sollte es ein Wallfahrtsort
werden, wegen des heilkräftigen Wassers, aber die Idee einer
Waldschänke war stärker und setzte sich durch. Im Hause
stand bis zuletzt der Spruch:
"Als Moses auf den Stein einst
klopfte,
geschah das Wunder: Wasser aus dem Steine tropfte.
Viel größer ist das Wunder hier.
Man klopft auf's Faß und es rinnt Bier."
Die Besitzer, Josef Lange, dann seine Witwe
Anna und den Sohn Emil nannte man im Orte allgemein: beim
Moses-Lange.
Josef Langes
Waldrestaurant "zur Mosesquelle" in Maffersdorf
Die Mosesquelle hat überlebt. Lange war
sie der wöchentliche Treffpunkt der in Maffersdorf und
Umgebung zurückgebliebenen Deutschen. Jetzt ist sie wieder
Ziel vieler Besucher aus Deutschland.