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SEITENENDE
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Der
Bau der neuen Kirche
(A.
Jäger)
Am 16.
September des Jahres 1700 war das Grundmauerwerk der jetzigen
Kirche fertig, und im Oktober 1701 stand die Kirche vollendet
da. Ihr Standort liegt nach P. Gottfried Menzels Messung 1207
Pariser Fu β
(= ca. 380m) über der Meeresfläche - gerade so hoch wie der
Brunnenplatz in Bad Liebwerda. Jäger fügt in einer Fuβnote
hinzu: "Sollte der Platz heute gewählt werden, so würde
man die Kirche etwas nördlicher in einiger Entfernung von der
Straβe bauen."
Der Baumeister
war Markus Antonius Canivalle aus Prag, von Geburt ein
Wälscher, derselbe, der auch die neue Kreuzkirche in
Reichenberg gebaut hat (wie sie vor der Vergrö βerung
bestand). Der Zimmermeister war Michael Otto aus Treusing bei
Schlackenwerth.
Die
Baumaterialien wurden vom Patronat geliefert, Zufuhren und
Handlangerarbeit von den Gemeinden unentgeltlich geleistet.
Die
Barauslagen betrugen:
Für
die Maurerarbeit |
760
fl. |
Die
Zimmerarbeit |
320
fl. |
Die
Klempnerarbeit |
200
fl. |
Andere
Handwerksarbeiten |
762
fl. |
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zusammen |
2042
fl. |
In der
Längenrichtung von Westen nach Osten ist diese Kirche nach
dem derzeit hier zu Lande üblichen Kirchenbaustile
(Land-Zopfstil) in schönen Verhältnissen aufgeführt worden.
Der Turm an der Westseite, auf einer Basis von 18 Wiener Fu β
ins Quadrat ruhend, oben nach gewöhnlicher
Art durchsichtig, ragt in doppelter Höhe über das
Kirchendach empor und trägt den vergoldeten Knopf mit
doppeltem Kreuz; ebenso das auf der entgegengesetzten Seite
errichtete Sanktustürmchen. Nordwärts ans Presbyterium,
dessen Breite der des Hauptschiffes nicht ganz gleichkommt,
ist im Jahre 1707 die Sakristei angebaut worden. Links am
Turme befindet sich ein enges Treppenhaus für Emporkirchen
und Musikchor; rechts an denselben wurde 1780 die Totenkapelle
angebaut.
Auf jeder
Seite des Schiffes befinden sich drei Fenster von angemessener
Proportion; zwei solche Fenster sind im Presbyterium
angebracht. - Auffallend erscheint es, da β
der gewähnliche Haupteingang von der Vorderseite bei dieser
Kirche fehlt. (Jäger schrieb dies 1865 - Anm.d.Verf.) Dieser
Umstand erklärt sich jedoch aus der Beschaffenheit des
Platzes, da einige Schritte vom Turme ein niedriger Abhang
ist, an dessen Rande die Kirchhofmauer aufgeführt und also
dieser Platz verengt wurde. (Damals umgab der alte Friedhof
die Kirche - Anm.d.Verf.) Wenn das für eine Regelwidrigkeit
gelten muβ, so hat sie doch das Gute, daβ die
Zugluft von der Wetterseite verhindert wird, in die Kirche zu
streichen. - In die Kirche gelangt man durch zwei Seitentore,
die mit Hallen überbaut wurden, was der Symetrie des Ganzen
durchaus keinen Eintrag tut; auβerdem hat auch die
Sakristei den gewöhnlichen Eingang von auβen. Man hat
aber bei der Anlage Bedacht genommen, daβ zu jeder Zeit
das mangelnde Hauptportal ohne viel Umstände angebracht
werden kann, indem man das Mauerwerk mit den entsprechenden
Wölbungen versah. Bis jetzt befindet sich an dessen Stelle
die Turmtür. (Das uns vertraute Hauptportal ist erst 1900
gebaut worden im Zuge einer groβen Renovierung der
Kirche; davon in einem
eigenen Kapitel. - Anm.d.Verf.)
Dieses ist die äu βere
Beschaffenheit unserer Kirche.
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