Maffersdorfer
Primizianten
Obwohl nur
einer der Theologen in Maffersdorf seine Primiz feierte, habe
ich mich trotzdem für diese Überschrift entschieden, denn
ohne die Vertreibung hätten alle dieses Fest in Maffersdorf
begangen.
Da β
in den Jahren
zwischen 1920 und 1945 fünf Maffersdorfer sich für den
Priesterberuf entschieden, ist sicher auch ein Zeichen für
den guten Geist in der Gemeinde.
Willi Pilz,
das Vorbild der Maffersdorfer Ministranten, geboren 1921 in
Dörfel-Anteil, studierte, als er aus dem Krieg zurückkam, im
Bamberg Theologie und feierte am 22.12.1949 in der Diözese
Regensburg bei Dechant Hatscher aus Röchlitz seine Primiz. Er
war dann Kaplan in Erlangen Herz Jesu und wurde Pfarrer in
Bubenreuth, einer Gemeinde, in der neben den Einheimischen
viele Egerländer lebten. Die neue gro βe
Kirche und das Pfarrhaus wurden während
seiner Amtszeit gebaut. Er starb dort 1993 an einem
Gehirntumor. Das Bild von seiner Primiz zeigt noch einmal die
"Ministranten" von Maffersdorf:
Günther
Thürl, Peter Wagner, Herbert Müller jun., Willi Pilz, Erich
Sedlaty und neben Dechant Hatscher (Röchlitz) Karl Stracke.
Ganz links Pfarrer Wolfgang Scholze aus Niedereinsiedel (jetzt
Reichenbach im Frankenwald) und ganz rechts Theologiestudent
Fritz Scheufler aus Reichenberg.
Willi
Pilz hat seine Freunde, so lange er lebte, immer
zusammengehalten.
Karl
Stracke
-geboren
1921 in Hermannsthal-war zuerst von 1935-38 im Juvenat von
St.Anna bei Marienbad und dann, als alle kirchlichen Schulen
und Internate geschlossen wurden, von 1938-41 bei der Familie
Havrda in Maffersdorf. Da kam die Einberufung zur Wehrmacht.
Nach dem Krieg studierte er in München und Augsburg. Am
22.7.1951 wurde er in der Wies zum Priester geweiht und
feierte seine Primiz in Scheyern. Sein 40jähriges
Priesterjubiläum beging er 1991 als Pfarrer und Geistlicher
Rat in Mörslingen. Nun ist er in Pfaffenhofen im Ruhestand.
Günther Thürl,
in der
Lehmgasse zu Hause, sein Vater war im Krieg gefallen, brauchte
aus diesem Grund nicht mehr zum Kriegsdienst, muβte
aber dafür
bei Porsche in Maffersdorf Kriegseinsatz beim
Schalldämpferbau leisten. Nach 1945 führte sein Weg über
Zittau nach Bamberg zum Studium, wo er mit Willi Pilz
zusammentraf. Priesterweihe und Primiz am 25./27.2.1951 in
Bamberg. Stationen seines Priesterdienstes waren Neunkirchen
a.Brand, Herbolzheim, Geiselwind, Vorra b. Bamberg und
Ebermannstadt-Buckenreuth. Dort feierte er auch den 25.
Jahrestag seiner Priesterweihe. Das 40jährige Jubiläum
beging er 1991 als Geistl. Rat und Pfarrer i.R. in Forchheim,
wo er seit 12 Jahren Hausgeistlicher im Caritasheim
St.Elisabeth ist. Alten, Kranken und Behinderten Hilfe und
Beistand sein, das fordert viel vom Menschen und Vertrauen in
die tragende Kraft Gottes.
"In IHM
erschlieβt
sich der Sinn unseres Lebens, sonst wäre es ja sinnlos. Sonst
müβten wir manchmal verzweifeln. So aber hält
ER die Fäden unseres Lebens in seiner Hand," steht im
Weihnachtsbrief von 1994.
Pfarrer Josi
Augst habe ich an
anderer Stelle ausführlich erwähnt.
Tonl Hübner,
der nach Abschlu β
des
Gymnasiums in Reichenberg zu den Redemptoristen nach
Philippsdorf gegangen war, konnte das Theologiestudium nicht
mehr aufnehmen, da er kurz vor Kriegsende noch gefallen ist.
Heinz
Schlamber, 1938 in
Neurode geboren, ist heute Pfarrer in Hohenstein-Ernstthal an
der Elbe. Im Jahre 1994 feierte er sein Silbernes
Priesterjubiläum.
Maffersdorfer
Primizianten des 19. Jahrhunderts
Die
Reichenberger Heimatskunde erwähnt drei aus Maffersdorf
stammende Priester:
Pfarrer
Anton Plischke, geb. 2.6.1812, gest. 1885 in Strau βnitz
Vikär Josef
Hübner, geb. 7.8.1842, gest. 4.2.1899 in Morgenstern
Stadtdechant
Josef Tschörch, geb. 1.7.1845.
1905, als die Heimatskunde gedruckt wurde, wirkte er noch in
Deutsch-Gabel. A. Appelt erwähnt ihn in seinen Beiträgen zur
älteren Siedlungsgeschichte u.a. als verstorbenen, verdienten
Bezirksvikär, der aus Nr.1 r.N. stammt.
Diese Männer haben sich unter
der Amtszeit des Kaplans und späteren Pfarrers Kajetan Hartig
und des Pfarrers Wähner zum Priesterberuf entschlossen
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