Inge Schwarz
beim Maffersdorfer Treffen
in Gießen-Wieseck
am Palmsonntag, 13. April 2003
Liebe
Besucher unserer Homepage,
den
Ort Maffersdorf, der sich hier zu Wort meldet, gibt es
eigentlich nicht mehr. Er hat 1945 aufgehört zu sein. Er
bekam einen neuen Namen, den tschechischen Namen Vratislavice
und tschechische Bewohner. Die deutschen Maffersdorfer - bis
auf wenige Ausnahmen - wurden von 1945 bis ca. 1948 gezwungen,
die Marktgemeinde zu verlassen. Das waren ca. 95% der
Bevölkerung. Sie und ihre Nachkommen leben heute verstreut in
Deutschland, Europa, Amerika, Südafrika und Australien.
Über
die Vertreibung der Deutschen aus den Sudetenländern gibt es
inzwischen viele Sendungen im Fernsehen und auch Bücher. In
den letzten Jahren sind mir besonders zwei als bemerkenswert
objektiv und umfassend erschienen:
Gleich
nach der Vertreibung wurden von der Sudetendeutschen
Landsmannschaft Heimatstellen für die einzelnen Ortschaften
eingerichtet, wo sogenannte Ortsbetreuer ehrenamtlich für die
Belange und Probleme der ehemaligen Ortsbewohner zuständig
waren. Die Aufgabenbereiche änderten sich natürlich im Laufe
der vergangenen sechs Jahrzehnte. So waren
Familienzusammenführung, Rentensicherung,
Lastenausgleichsansprüche, Sammlung von Kulturgut, Erstellung
von Ortschroniken, Errichtung von Heimatstuben, kleinen Museen
u.a.m. Schwerpunkte der Arbeit. Ich habe die Arbeit 1989 nach
dem Tode meines Vaters übernommen, der 15 Jahre lang mit
meiner Mutter die Aufgaben des Ortsbetreuers wahrgenommen
hatte. Er hatte schon mehrere Vorgänger. Ohne die Arbeit
dieser Männer und Frauen gäbe es heute nicht mehr so etwas
wie eine Maffersdorfer Heimatgemeinde über Kontinente
verstreut.
Jetzt
lebt schon die zweite Generation von „Maffersdorfern“, die
nicht dort geboren sind. Sie bezeichnen und fühlen sich auch
nicht mehr als Maffersdorfer oder Sudetendeutsche, das ist
ganz verständlich. Aber sie sollen und wollen oft wissen, wo
ein Teil ihrer Wurzeln liegt, wo ihre Vorfahren gelebt haben
und welches Schicksal diese erdulden mußten. Das erfahren sie
sicher auch von Eltern und Großeltern, aus Familienchroniken
und alten Fotoalben. Man kann inzwischen auch wieder in alten
Pfarrbüchern nachsehen. Weil aber die Kommunikation und
Information der Jugend heute besonders intensiv über moderne
Medien geht, wagen wir den Schritt ins Internet.
Ich
wünsche Ihnen viel Freude beim Bummeln durch
„Maffersdorf“ und seine Geschichte.
Inge
Schwarz
Liebe
Maffersdorfer,
liebe Nachgeborenen, Interessierte
und Suchenden
Das
Erscheinen von Maffersdorf auf einer neuen Bühne der
Interaktion, mit einem Auftritt im Medium der heutigen Zeit,
dem Internet, ist sicherlich nicht zufällig; alles hat seine
Zeit, alles hat seinen Ort - und alles hat seine Szenerien und
seine Personen.
Ich
möchte Ihnen im folgenden kurz erläutern, wie es dazu
gekommen ist, daß diese vielfältigen Informationen über die
Menschen aus Maffersdorf, ihre Geschichte und Geschichten, den
Weg in das Internet gefunden haben, um einem erweiterten
Kreise zugänglich zu sein.
Bevor
ich im April 2003 mein erstes Maffersdorfer Treffen in Gießen
besuchte, hatte ich schon eine gewisse Strecke zurückgelegt,
um die Wurzeln meiner Herkunft zu ergründen. 50 Jahre zuvor,
1953, noch in der Nachkriegszeit, habe ich in
Schleswig-Holstein, in Neumünster-Tungendorf das Licht
der Welt erblickt.
Irgendwie war es jedoch immer anders als bei meinen Spiel- und
Schulkameraden. Wenn Besuch ins Haus kam, klangen die Sprachen
verschieden, ungewohnt und anders als "draußen".
Auch wenn meine Heimat eindeutig hier in Tungendorf war, die
Wurzeln schienen in anderem Grunde zu ruhen. Meine Mutter
stammt aus Zielkeim, Kreis Fischhausen im Samland von
Ostpreußen. Mein Vater Herbert Möller, Großvater Anton
Möller, Urgroßvater und dessen Vorfahren, seit der Zeit aus dem 30jährigen Krieg (1618-1648), stammen aus Maffersdorf,
Marktgemeinde im Landkreis Reichenberg, Sudetenland, Haus Nr.
494.
Im Sommer 1961, als achtjähriger, im den Wochen des
Mauerbaus, fuhr ich mit meiner Mutter per Eisenbahn über
Berlin nach Sommersdorf bei Prenzlau / Penkun im heutigen
nördlichen Vorpommern, um meine Großeltern zu besuchen,
deren Vertreibung aus ihrer Heimat hier einen vorläufigen
Halt erfahren hatte. Einen meiner Onkel, Toni (Anton) Möller, hatte
es sogar nach Amerika, in die USA verschlagen. Von ihm stammt die
Übersetzung ins Englische des Teils "Ein Blick in die
Geschichte" aus dem Band 5 der Chronik zu "A Glance at
the History", wofür ich ihm an dieser Stelle meinen
herzlichen Dank ausspreche. Jedoch erschienen mir die damaligen
Gespräche und Erzählungen innerhalb der Familie doch recht
fremd; sie hatten kaum etwas mit meiner Wirklichkeit zu tun. Und
diese Getrenntheit sollte noch viele Jahre anhalten.
Meine
erste nähere und direkte Begegnung mit Maffersdorf erfolgte im
Juli 1994, die zweite Reise dorthin im Juli 2001. Es würde an
dieser Stelle den Rahmen sprengen, darüber zu berichten wie
meine bisherigen gelernten Bilder aus den Erzählungen in
Einklang zu bringen waren mit dem vor Ort jetzt Wahrgenommenen.
Vielleicht spreche ich darüber ausführlich einmal an anderer
Stelle.
Angeregt durch diese Gegenwarts-Reisen in eine andere Zeit,
verbunden mit vielen weiteren Gesprächen und der Lektüre der
in der Zwischenzeit nach und nach erschienenen Bände der
Maffersdorf-Chronik mit immer wieder neuen und tieferen
Informationen, entsprang meinem Geist die Idee, diese
umfangreiche und umfassende Arbeit von Inge Schwarz, die sich
bisher in der gedruckten Form der Chronik meist den
"alten" Maffersdorfern und ihren Familien erschlossen
hatte, nun mit den neu entstandenen Kommunikationsmöglichkeiten
des Internet auch einem wesentlich größeren Rezipientenkreis
anzubieten.
Gleich
nach meinem ersten Besuch des Maffersdorfer Treffens am 13. April
2003 und einem erfreulichen Gesprächsaustausch mit der
Ortsbetreuerin Inge Schwarz, die ich erstmals persönlich
kennenlernen durfte, erfolgte am 1. Mai 2003 die Reservierung
der WWW-Internet-Domain "maffersdorf.de".
Nach
konzeptionellen Vorarbeiten und einem erstem Layout konnte ich
diese Website in ihrer wesentlichen Struktur auf dem
Maffersdorfer Treffen in Gießen am Palmsonntag, dem 4. April
2004, einem interessierten und aufgeschlossenen Maffersdorfer
Publikum vorstellen.
Meine
anfängliche Euphorie, ich hatte ein baldiges Erscheinen der
ersten Seiten im Netz schon für die Jahresmitte 2004
angekündigt, mußte ich nachfolgend zügeln. Mehr und mehr
wurde mir bewußt, was für eine grandiose Arbeit die
Maffersdorfer Ortsbetreuerin Inge Schwarz in den
vorangegangenen Jahren geleistet hatte.
Gesammelte Werke: Die Chronik
Maffersdorf
- acht Bände in einem Schuber
Diese
umfangreiche Chronik mit ihren acht Bänden in einem Schuber,
insgesamt mehr als 600 Seiten, weit über 500 Fotos und sonstige
Abbildungen sowie zusätzlich beigelegte Karten etc, sollte nun
für die Verwendung im Internet neu aufbereitet werden.
Sämtliche Texte der Chronik-Bände hatte Frau Schwarz
vorsorglich archiviert und konnten somit weiter verarbeitet
werden.
Die Idee, daß alle Abbildungen für den Druck der Chronik ja
schon einmal gescannt worden waren und somit in guter Qualität
vorliegen müßten, hat sich bisher leider nur als Wunschgedanke
erwiesen. Die Arbeit konnte nun beginnen. Als Scan-Vorlagen
müssen momentan die Bilder der gedruckten Chronik-Bände mit
ihren Rasterpunkten herhalten, was gegenüber den Originalen
natürlich einen Qualitätsverlust bei der Auflösung zur Folge
hat.
Bis auf
ganz wenige Punkte, eine der beigefügten Karten, ist die
Überarbeitung der gedruckten Chronik für die Internet-Seiten
nun komplett.
Der
momentane Stand der Bearbeitung:
zum 18. März 2005 |
BAND |
TITEL |
TEXT |
BILD |
1 |
Geschichte und
Entwicklung |
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2 -1 |
Gewerbe und
Industrie |
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|
2 -2 |
Gewerbe und
Industrie |
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3 -1 |
Kirche und
Pfarrei |
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|
3 -2 |
Kirche und
Pfarrei |
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|
4 -1 |
Menschen und
Schicksale |
|
|
4 -2 |
Menschen und
Schicksale |
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5 |
Anhang |
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5 |
Supplement /
History (engl.) |
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6 * |
Erinnerungen in
Bildern |
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Die
noch fehlenden Bearbeitungen der Chronik werden bei
Fertigstellung nach und nach ergänzt.
Zusätzliche Website-Inhalte wie der "Kroumrloadn"
oder das "Archiv" etc. kommen sukzessive hinzu.
Der mit
* gekennzeichnete
Chronik-Band 6, "Erinnerungen in Bildern", wird zur
Zeit nicht inhaltlich dargestellt.
Nur der Vorspann, das Vorwort, das Nachwort mit Ergänzungen
sowie ein Verzeichnis des Inhalts werden wiedergegeben, da
dieser Band über die Heimatstelle Maffersdorf erhältlich ist.
Bestellungen dieses Bandes können demnächst über die Seite
"KROUMRLOADN" vorgenommen werden.
In den
Inhaltsverzeichnissen der Chronikbände und bei sonstigen
Verweisen sind die Seitenzahlen der gedruckten Chronik
angegeben.
Bei
Fragen, die die Funktionalität der Internetseiten betreffen,
wenn z.B. interne oder externe Links nicht funktionieren oder
sonstige Komplikationen auftreten,
oder wenn orthographische Fehler vorliegen, setzen Sie sich bitte mit der
Internet-Redaktion
für die Maffersdorf-Seiten in Verbindung.
Bei
Fragen, Anregungen, Korrekturen oder Ergänzungen,
die die Inhalte der Maffersdorf-Chronik betreffen
-
sowie auch sonstigen Fragen oder Hinweisen zu
Maffersdorf,
wenden Sie sich bitte an
die Ortsbetreuerin der Heimatstelle,
Frau Inge Schwarz. |
Wie
und wohin sich diese Maffersdorf-Seiten im dynamischen Medium
des Internet entwickeln werden, ist auch für mich nicht
abzusehen.
Lassen
Sie sich überraschen, wie es auch mich überraschen wird !
Ich
wünsche Ihnen viel Freude beim Bummeln durch
„Maffersdorf“
- und nun zum Teil auch meine Geschichte.
Lothar
Möller
|