1994 Reichenberger Heimatblatt

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ZUM SEITENENDE

 

RHB 1994

 

01 - JANUAR

MAFFERSDORF RHB 1994 Januarheft

 

Liebe Maffersdorfer,

eigentlich wollte ich in dieser Ausgabe, der ersten des neuen Jahres, etwas anderes schreiben, aber da, ich weiß nicht wie, mein 60. Geburtstag in die Zeitung geriet, und mich eine Welle von Freundlichkeit und Dankbarkeit überrollte, möchte ich mein Konzept ändern. Lassen Sie mich mit Wilhelm Busch beginnen. Einer seiner sehr weisen, aus Erfahrung geborenen Verse heißt:

Will das Glück in seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage Dank, und nimm es hin
ohne viel Bedenken.

So möchte ich danken für die vielen lieben Grüße und guten Wünsche, die mir aus den Umschlägen musikalisch entgegenklangen, in sehr gekonnt gereimten Versen Sympathie und Dank ausdrückten, in Sinnsprüchen humorvoll die 60 verbrämten, in lustigen Bildern zu Fitness, aber auch Ruhepausen rieten, mir als kleine, aus Blütenblättern gefertigte Kunstwerke entgegenpurzelten, in Kupfer getrieben überdauern sollen und in den nächsten Wochen (Advent) als Blumensträuße mein Wohnzimmer schmücken werden. Ich habe mich auch aufrichtig gefreut über die schon mit zittriger Hand geschriebenen Glückwünsche, denn ich weiß, daß das sicher mit Mühe verbunden war. Herrn Rudi Peterschilek, unserem Kassenprüfer, ist eine große Überraschung gelungen. Er hat mir in Ihrer aller Namen - und setzte Ihr Einverständnis voraus - die Allgäu Trilogie von Peter Dörfler geschenkt. Den Tip hatte er sich von meinem Mann geholt. Es hat die Spendenkasse nur ein klein wenig erleichtert. Mein Dank auch hierfür. Die Telefonanrufer hatten etwas Pech, glaube ich, denn ich habe meinen Geburtstag im Zug nach Bad Kissingen verbracht. Dort fand vom 19.- 21.11. die Jahreshauptversammlung des Heimatkreis Reichenberg e.V. auf dem Heiligenhof statt. Ich möchte mich an dieser Stelle auch noch einmal für die Gratulation der Vorstandschaft bedanken.

Wenn Sie meinen, das arme Kind hätte deshalb gar nicht feiern können, irren Sie. Ich habe das nur auf die Wochen davor und danach verteilt.

 

Viele Geburtstage, auch runde fallen in den Januar.

Ich wünsche allen, daß sie ebenso froh und gesellig feiern können wie ich, und mit dem gleichen Gefühl der Freude und Dankbarkeit daran zurückdenken werden. Ein Prost auf die Gesundheit für die hier Genannten und noch nicht Genannten. Es feiert am

1.den 60. Roland Bartmann in 82275 Emmering, Auenstr.19

2.den 80. Josef Möller in 64646 Heppenheim, Heinrichstr.16

4.den 80. Hilde Ressel geb. Strauhal in 14532 Kleinmachnow, Goethestr.5

6.den 68. Lieselotte Hartmann geb. Appelt in 40239 Düsseldorf

87. Marie Kuhl geb. Frank in 82362 Weilheim

8.den 69. Lieselotte Gundlach geb. Schütze in 06179 Höhnstedt

70. Ilse Mencova geb. Pilz in Maffersdorf 221

9.den 91. Ida Schmidt in 82362 Weilheim

87. Ida Hübner jetzt (mit ihrer Schwester) in 35305 Grünberg, Haus d. Senioren, Schulstr.28

10.den 70. Lieselotte Kergel geb. Leukert (Neur.) in 70327 Stuttgart, Augsburger Str.281 D

11.den 67. Herta Lind geb. Rösler in 35321 Laubach, Pfarrstr.11

83. Robert Ginzkey (Kohlenh.) in 24111 Kiel

12.den 78. Franz Gregor in 90559 Burgthann

82. Elfriede Kraus geb. Schmied in 87600 Neugablonz

13.den 75. Helmut Kessler in 48599 Gronau-Epe, Heidkamp 6

14.den 79. Marie Meitner geb. Knechtel in 35321 Laubach

15.den 66. Otto Elger in 86399 Bobingen

16.den 87. Emmy Reichelt geb. Seliger in 84478 Waldkraiburg

16.den 81. Erich Wolf in 65549 Limburg/Lahn

74. Elli Kallaus geb. Schille in 96199 Zapfendorf

17.den 74. Anton Stumpfe in 65589 Hadamar

18.den 66. Doris Mieß-Kubinger in 37412 Herzberg

73. Kurt Wagenknecht in 64678 Lindenfels 3

65. Manfred Wenzel in 16321 Bernau, Heinersdorfer Str. 13

19.den 81. Ernst Rosmanith in 82256 Fürstenfeldbruck

21.den 71. Elisabeth Gajewski geb.Brosch in 95111 Rehau

22.den 83. Wally Gruß jetzt: Altenheim Silberhöhe in 06132 Halle/S., Querfurter Str.13

65. Hans Wittiger in 70499 Stuttgart, Am Bergheimer Hof 47

24.den 74. Christina Sturm geb. Müller in 87600 Neugablonz

25.den 85. Marie Wundrak (Schuster) in 19258 Neu-Gülze

26.den 72. Grete Klaus geb. Pekarsch in 19258 Schwanheide

86. Ida Möller geb. Bulirsch in 88499 Riedlingen, jetzt:Uhlandstr.7

65. Dorothea Effenberger geb. Lang in 45772 Marl, M.-Reger-Str.72

27.den 83. Irene Beutel jetzt: Altenheim Sonnenberg, Laustr.15, in 70597 Stuttgart-Degerloch

79. Rosl Riemer in Maffersdorf 253

28.den 69. Waltraut Hansel geb. Stohs in 35460 Staufenberg 3

67. Anna Hennig geb. Hannig in 06318 Wansleben

65. Susanne Schardt geb. Plitt in 21039 Escheburg, Schöne Aussicht 18

29.den 70. Walter Skolaude, früher Berlin 12. Wer weiß, wo er jetzt lebt ?

72. Marta Strouhal geb. Nörig in 87600 Neugablonz

30.den 69. Herta und Marie Diwok in 06295 Polleben

 

 

Ich habe noch eine Adressenänderung:

Frau Elfriede Benesch geb.Neufuß wohnt ab jetzt bei ihrer Tochter in der

 

Wenn Sie diesen Bericht lesen, haben die ersten bereits das kleine Büchlein über die Geschichte und Entwicklung Maffersdorfs in der Hand, und ich gehe daran, das Material für das nächste Bändchen zu sammeln. Titel:

Maffersdorf - Gewerbe und Industrie

Ich bitte sie wieder um Ihre Mitarbeit.

Wenn Sie oder Ihre Eltern einen Betrieb ( Gaststätte, Handwerk, Laden ..) zu Hause hatten, dann schreiben Sie mir doch, bitte, einige Fakten und Erinnerungen auf und senden Sie mir, falls Sie haben, ein Foto von früher. Sie bekommen Originale und Dokumente wieder zurück, allerdings dauert es ein paar Monate, weil die Originale für den Druck oft besser sind als Kopien. Der Druck wird aber wieder erst am Ende des Jahres fertig sein, denn es ist viel, viel Arbeit an so einem Büchlein, bis ich es versenden kann. Von wem ich schon etwas zum Thema habe, der braucht nicht noch einmal zu schreiben, es sei denn, ich bitte im Laufe des Jahres um eine Ergänzung. Das tue ich aber dann in einem Brief.

Ich danke schon jetzt für Ihre Mitarbeit. Vielleicht haben Sie selbst Spaß an der Arbeit, wenn Sie ein wenig in Ihrer Vergangenheit stöbern. Vielleicht wissen Sie auch etwas über altes, vergangenes Gewerbe - wie die Mühlen oder Hauswebereien und ähnliches - zu erzählen. Gab es womöglich etwas Besonderes auf diesem Gebiet in Maffersdorf?

Ich bitte auch noch einmal nachzuschauen, ob jemand ein Bild vom Pfarrhaus vor 1945 hat.

 

 

Vielen Dank für die Spenden, die bis Ende November bei der Heimatstelle eingingen. Sie stecken alle in dem Maffersdorf-Büchlein. Und ich hoffe, daß

Sie in den nächsten Wochen und Monaten, wenn Sie es bekommen, der Meinung sein werden, daß ich das Geld gut angelegt habe. Dem Büchlein wird ein Informationsblatt beiliegen, und ich werde es auch auf den beiden Maffersdorfer Treffen vorstellen.

Es gingen ein:

DM 20.- Roskowetz (Köln), Schwarz (Laubach), Joachimsthaler (Leonberg), Suchy (B.-Gladb.), Pröser (Eppelheim)

DM 30.- Selinger (Viersen), Reichelt (Frankf.), Appelt (Ruhp.), Plischke (Darmst.),

DM 50.- Dr. Mallmann (Salzb.), Schwarzbach (München), Reichelt (Offenb.), Drawenau (Duisb.), Brosche (Bad Homburg), Reichelt (Waldkraiburg) im Gedenken an verst. Marta Hauser,

DM 100.- Fam.Tandler-Rohrmann (Neuenrade)

 

 

Nun verabschiede ich mich für diesmal wieder von Ihnen mit meinem

Neujahrswunsch an Sie.

Es sind Sätze aus dem Album von Petra, die mit 16 Jahren an Krebs starb:

Ich wünsche dir Augen,
die die kleinen Dinge des Alltags wahrnehmen und ins rechte Licht rücken.
Ich wünsche dir Ohren,
die die Schwingungen und Untertöne im Gespräch mit anderen aufnehmen.
Ich wünsche dir Hände,
die nicht lange überlegen, ob sie helfen und gut sein sollen.
Ich wünsche dir zur rechten Zeit das richtige Wort.
Ich wünsche dir ein liebendes Herz, von dem du dich leiten läßt.
Ich wünsch dir viele gute Gedanken
und ein Herz, das überströmt vor Freude und diese Freude weiterschenkt.

 

Eure I n g e  S c h w a r z

 

nach OBEN

02 - FEBRUAR

MAFFERSDORF RHB 1994 Februarheft

 

Liebe Maffersdorfer,

nun geht das Jahr schon dem Licht und dem Frühjahr entgegen. An Maria Lichtmeß spürt man den länger werdenden Tag, und jeder ist eher wieder bereit, Pläne zu schmieden. Ich habe das auch getan; und zwar für Sie und die Spalte Maffersdorf im Heimatblatt. Ich werde Ihnen in den nächsten Monaten einige interessante Sachen über alte Maffersdorfer Häuser erzählen.

"Wo hat sie denn das schon wieder her?" So höre ich einige fragen.

Frau Sabine Müller mußte vor einem Jahr den Tod ihrer Mutter, Frau Lotte Wünsch geb. Appelt, beklagen und dann den Haushalt auflösen. Dabei kam eine Schrift des Großvaters bzw. Vaters, des Herrn Oberlehrers Alfred Appelt, zum Vorschein: Beiträge zur älteren Siedlungsgeschichte der Gemeinden Maffersdorf Frau Müller stellte mir den Text zum Kopieren zur Verfügung, wofür ich ihr ganz herzlich danke. Da ich dieses Schriftstück zu spät bekam, um es noch im Büchlein "Maffersdorf-Geschichte und Entwicklung" zu verwenden, wo es hinein gehört hätte, bitte ich alle, die Interesse daran haben, die Artikel auszuschneiden, zu sammeln und dann dem Buch beizulegen.

 

1. Vorbemerkungen

Aus einer Bemerkung im Text entnehme ich, daß Herr Appelt die Schrift im Jahre 1934 zusammengestellt hat, also genau vor 60 Jahren. Das bitte ich, beim Lesen im Auge zu behalten. Sollten Sie über das spätere Schicksal der Häuser etwas wissen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir das mitteilen würden, denn das wäre eine wertvolle und wichtige Ergänzung.

Herr Appelt schreibt:

Der heimatliche Geschichtsfreund, der sich damit beschäftigt, dem Entstehen, Werden und Wachsen unseres Heimatortes Maffersdorf nachzugehen, war bisher auf wenige, dürftige Quellen angewiesen. Es waren insbesondere die alten Schöppenbücher der Gemeinden, von denen jenes des Ortes Maffersdorf links d.N. bis zum Jahre 1660, jenes von Maffersdorf rechts d.N. gar nur bis 1746 zurückgeht, aus denen Kunde über das innere Leben unseres Ortes geschöpft werden konnte. Auf ihnen fußt namentlich das verdienstvolle Werk Anton Jägers, die Dorfchronik, welche im Jahr 1865 erschien. Jedoch bestand, von Jäger ungekannt, eine viel weiter zurückreichende Urkundensammlung, die uns bis zum Jahr 1560 zurückführt. ... Es sind die sogenannten Kaufbücher der Herrschaft Reichenberg. ... Sie enthalten die Käufe, Erbteilungen und Grundzerteilungen der Ortschaften des damaligen Herrschaftsbereiches.

Der erste Kauf aus Maffersdorf Reichenberger Seits ist datiert vom Donnerstag nach Oculi 1560 und lautet im Auszuge:

"Die alte Valten Hausmannin verkauft ihr Gut, gelegen
zwischen Hiebell Jakobitz und Jakob Elsners Gütern, dem
Nickel Ullrich um 200 Schock.
Hans Schwartz, Richter; Jerge Pfohl, Jerge Hermann,
Eldiste von Meffersdorf."

Das erwähnte Gut ist die heute (1934!) im Besitz der Fa. I. Ginzkey befindliche ehemalige sog. "Sirupwirtschaft", die am 29. Mai 1883 abbrannte und nicht mehr aufgebaut wurde. Sie führte bis dahin die Hausnummer 130, die später dem auf dem Wacheberge errichteten Knabenhorthause und nach seiner Abtragung dem Wohnhause des Ernst Trenkler überwiesen wurde. Auf den Gründen der ehemaligen Wirtschaft steht heute unter anderen die Villa Max Pelzer Nr.282, erbaut von Vinzenz Nigrin im Jahre 1890.

Diese Kaufbücher entstanden wahrscheinlich anläßlich des im Jahre 1558 vor sich gegangenen Besitzwechsels der Herrschaft. 1551 war Christoph von Biberstein ohne Erben gestorben, 1558 wurden seine Güter durch Kaiser Ferdinand I. an Friedrich Freiherrn von Rädern um 40000 Taler verkauft.

 

Ich meine nun aber nicht, daß die, die Geburtstag feiern im Februar, mit ihren Gedanken so weit in der Vergangenheit hängen bleiben sollten. Nein, sie sollten ganz bewußt und mutig in die Zukunft schauen und sich darauf freuen, daß sicher jeder Tag des kommenden Lebensjahres eine kleine Freude für sie bereit halten wird. Die kleinen Freuden sind die wärmenden Sonnenstrahlen in unserem Leben. So wünsche ich einen "sonnigen" Frühling am

2.zum 92. Alfred Appelt in 87600 Neugablonz

3.zum 82. Maria Zenkner in 87600 Neugablonz

66. Herbert Siebert in 94089 Neureichenau

4.zum 88. Martha Appelt geb. Pilz in 84478 Waldkraiburg

81. Erich Rönisch in 82024 Taufkirchen

67. Waltraut Steinmetzger geb. Möller in 14727 Premnitz

5.zum 79. Grete Butz geb. Schmidt in 87600 Neugablonz

7.zum 82. Gusti Pilz geb.S tärz in 99880 Waltershausen

75. Rudolf Scheufler in 87437 Kempten, Am Augarten 7

10.zum 65. Alfred Lindner in 89257 Illertissen, Lechenstr.18

12.zum 69. Kurt Ullmann in 64739 Höchst/Odw.

67. Grete Stärz geb. Walter in 61231 Bad Nauheim

14.zum 68. Gertrud Hübner geb. Ginzkey in 73525 Schwäb.-Gmünd

15.zum 79. Irma Bischofsberger geb. Appelt in 87452 Muthmannshofen

80. Trude Wöhl geb. Fickert in 70374 Stuttgart, Flandernstr.6

68. Marie Gregor in 90559 Burgthann

16.zum 71. Erich Ulbrich in 85354 Freising

69. Hilde Beutel in Maffersdorf 657

17.zum 85. Anna Pilz geb. Blaschke (Dö) in 87490 Haldenwang, Stielings 1

81. Willi König in 30419 Hannover

18.zum 91. Anna Seibt in 85221 Dachau

19.zum 66. Anton Möller in Milwaukee in Wisconsin

20.zum 80. Ida Dolenská in Maffersdorf 264

24.zum 78. Elfriede König geb. Jakob in 39326 Wolmirstedt

26.zum 91. Anna Müller geb. Protzner in 35606 Solms-Albshausen

27.zum 65. Elisabeth Schaub geb. Pilz in 87490 Haldenwang, Stielings 1

28.zum 69. Mag. pharm.Johanna Kambersky geb. Hübner in 92224 Amberg

 

Da im Feber auch der Höhepunkt des Fasching liegt, rate ich allen hier Genannten und Nichtgenannten, setzen Sie sich ab und zu eine Pappnase auf und ein lustiges Hütchen dazu, schauen Sie in den Spiegel und lachen Sie sich selbst fröhlich an.

 

Der Aschermittwoch aber mahnt uns an unsere Vergänglichkeit.

Wir gedenken der Toten:

Am 14.10.1993 verstarb in Maffersdorf/Proschwitz Herr Franz Rönisch kurz nach seinem 80. Geburtstag. Seiner Familie und der Schwester, Martl Möller in Maffersdorf 527, spreche ich unsere Anteilnahme aus.

Frau Hermine Hofrichter geb. Preibisch trat am 5.12.1993 den Weg in die ewige Heimat an. Mit 85 ist man wohl vorbereitet, was aber nicht heißt, daß der Abschied leicht ist. Für den Ehemann Raimund Hofrichter in 73525 Schwäb.-Gmünd, Wannenmacherweg 11 und die beiden Söhne wird Weihnachten sehr von Trauer überschattet gewesen sein. Viele Maffersdorfer haben ihrer sicher in Anteilnahme gedacht. Ich spreche auch an dieser Stelle unser Mitgefühl aus.

In der Ewigkeit vereint ist nun auch das Ehepaar Bachtig. Herr Erich Bachtig ist am 3.12.93 kurz vor Vollendung des 80. Lebensjahres, 2 Jahre nach seiner Frau, verstorben. Sie hatten eine neue Heimat in Neubrandenburg gefunden. Vermißt werden beide von den Nichten, denen unser Mitgefühl gilt.

Das Weihnachtsfest hat auch Herr Gottfried Puschmann nicht mehr erlebt. Er verschied am 11.12. im Alter von 83 Jahren. Seiner Frau Jutta Puschmann geb. Jakob in 47608 Geldern, In der Schanz 2 und den Töchtern unser Beileid.

Ich bedanke mich herzlich für die

Spenden, die bis Mitte Dezember bei der Heimatstelle eingingen.

DM 20.- Kunert (Villingen), Porsche (Hungen), Seibt (Regensburg), Walter (Oettingen), Stollowski (Neugablonz),

DM 50.- Fam. Schaub/Pilz (Haldenwang)

In Briefmarken: DM 10.- Appelt (Suderrode) DM 5.- Hönig (Wiesbaden)

 

Ehe ich mich nun von Ihnen verabschiede, möchte ich erinnern an unser

Palmsonntagstreffen in Gießen-Wieseck am 26./27.März.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich wieder einen vollen Saal begrüßen könnte. Es wäre schön, wenn sich mehr Teilnehmer auch schon am Samstag am späteren Nachmittag einfinden würden, da ist genügend Zeit zur Unterhaltung. Um die Zimmerbestellung müssen Sie sich selbst kümmern. Günstig liegen die Hotels in der Nähe des Bahnhofs, z.B. das Parkhotel Friedrichstrasse, Tel. 0641-12050. Hilfe bekommen Sie sicher beim Verkehrs- und Informationsbüro am Berliner Platz in 35390 Giessen, Tel.0641-3062489. Das Bürgerhaus in Gi-Wieseck ist vom Bahnhof aus zu erreichen mit der Buslinie 5 bis Lindenplatz. Autofahrer verlassen am besten den Ring bei der Ausfahrt Gi-Ursulum / Wieseck. Näheres über den Ablauf des Treffens im Märzheft.

 

nach OBEN

03 - MÄRZ

Maffersdorf RHB 1994 Märzheft

 

Liebe Maffersdorfer,

ich wende mich heute gleich wieder der Schrift

Beiträge zur älteren Siedlungsgeschichte der Gemeinden Maffersdorf

von Oberlehrer Alfred Appelt zu. Wer mein Büchlein schon hat, schlage bitte die Seite 14 dazu auf. Wer es noch nicht hat, gedulde sich ein wenig; die Post bringt es als Geburtstagsgruß.

 

2. Ein Waldhufendorf

Herr Appelt schreibt 1934: "... aus mehrfachen Gründen läßt sich annehmen, daß Maffersdorf r.N. wohl erst zur Zeit der letzten Bibersteiner angelegt worden ist, mindestens in seiner noch heute erkennbaren Form.

Die Ortsanlage ist grunddeutsch und stellt eine sog. Waldhufenkolonie dar. In langen, gleichlaufenden, schmalen Grundstreifen zogen sich die einzelnen Güter vom Neißtale die sanften Abhänge seines rechten Ufers in nordöstlicher Richtung hinan. Noch heute erkennen wir an den zahlreichen parallelen Feldwegen, 'Trejben' genannt, mühelos die alte Anlage, die sich erst in der neuesten Zeit langsam zu verwischen beginnt.

Die Gründung selbst mag folgendermaßen vor sich gegangen sein: Hatte der Besitzer der Herrschaft entweder selbst die Absicht einer neuen Ortsanlage oder gewährte er dem Ansuchen sich freiwillig anbietender Kolonisten, so schloß er mit dem Anführer derselben einen Vertrag und überließ gegen einen jährlichen Zins ihm und seinen Leuten entsprechende Gründe. Dieser Anführer, Scholtes oder Richter genannt, war der Herrschaft gegenüber für den richtigen Eingang der Abgaben, für Ruhe und Ordnung in der Gemeinde verantwortlich. Dafür erhielt er nebst dem bestgelegenen Gute, Scholzerei oder Kretscham geheißen, Abgabenfreiheit und Schankgerechtigkeit. Sein Amt blieb in vielen Dörfern nach Tunlichkeit erblich. Die Beisitzer, die ihm in manigfaltiger Weise zur Unterstützung dienten, wählte er sich selbst; sie wurden Schöppen oder Gerichtsgeschworene genannt. Dagegen wurden die Gemeindeältesten, denen die Führung und Überprüfung des bescheidenen Gemeindehaushaltes oblag, in der Regel von den Ortsinsassen gewählt.

Aus den Kaufbüchern ist zu entnehmen, daß 1560 der Scholtes Hans Schwartz hieß. Aus dem ältesten Stadtbuche Reichenbergs erfahren wir den Namen seines Vorgängers, Fabian Kraus, 1547, der somit als ältester bekannter Bürgermeister von Maffersdorf gelten kann.

Um 1560 bestanden rechts der Neiße folgende 25 Bauerngüter:

1. Das Grenzgut gegen Röchlitz, 53 Joch, 1580 im Besitze des Bartel Leubner. Es umfaßte die heutigen Wirtschaften Nr.1 und Nr.4 und wurde erst um 1800 in diese geteilt.

2. Nach Osten anschließend das Gut Hans Fiebigers, 81 Joch, es wurde 1737 geteilt in die Wirtschaften Nr.13 und 14.

3. Das Gut des Benesch Schwarzbach, 40 Joch, heute Nr.17

4. Das Gut Matthes Tischers, 43 Joch, heute Nr.19

5. Das Gut des Peter Kerbitz, 34 Joch, 1766 geteilt in Nr.20 und 21.

6. Das Gut von Matthes Seibt, 17 Joch

7. Das Gut des Peter Stärz, 18 Joch, welche zusammen die spätere "Elgerwirtschaft" bilden , Nr.24 und 25

8. Das Gut des Wenzel Lachmann, 32 Joch, heute Nr.27

9. Hiebel Jakobitz, 43 Joch, heutige "Ginzkey Wirtschaft" Nr.28

10. Das Gut Nickel Ulrichs, 39 Joch, spätere Nr.130 "Syrupwirtschaft" (Siehe Februarheft!)

11. Jakob Elsner, 24 Joch, um 1780 geteilt in Nr.42 und 128.

12. Kaspar Lange, 24 Joch, später Nr.127 (bestand 1934 nicht mehr)

13. Die Scholzerei (Kretscham) des Hans Schwartz, 45 Joch, Nr.17

(Die Güter 8 - 13 befanden sich 1934 im Besitz der Fa. Ginzkey )

14. Das Gut des Griger Lux, 38 Joch, heutige Nr.49 bzw.286, "Pohlmannwirtsch."

15. Daran schließt sich die 15 Joch umfassende Pfarrwidmut. Nr.51

16. Das Gut von Hans Zickerts Witwe, 29 Joch, geteilt 1780 in Nr. 52 und 54

17. Das Gut Jörge Linis, 34 Joch, heute Nr.58 und 59

18. Mertel Lange, 13 Joch, heute Nr.60

19. Matz Fretsche, 21 Joch, heute Nr.64

20. Hans Neumann, 28 Joch, heute Nr.65

21. Nickel Peuker, 53 Joch, erste Teilung 1724, weitere ca.1785 umfaßt die Hausnummern 70, 71, 75

22. Andreas Hauser,38 Joch, heute Nr.79

23. Jakob Aumann, 26 Joch, heute Nr. 82

24. Hans Schlunc, 22 Joch , heute Nr.86

25. Bartel Jahobitz, 36 Joch, heute Nr. 90, "Tandlerbauer" als letztes und Grenzgut gegen Proschwitz.

 

Soweit für heute.

 

Meine Gratulation für alle im März geborenen Maffersdorfer:

Jeden Tag ein kleiner Sonnenstrahl der Freundlichkeit, ein glitzernder Schneestern der Freude, ein Blümchen der Dankbarkeit und ein Windstoß, der auf die Füße hilft und den Unternehmungsgeist aufweckt. Das wünsche ich am

1. zum 68. Liesl Schmied in 19258 Boizenburg

70. Alfred Hübner in 86316 Friedberg, Mergentheimer Weg 7

2. zum 80. Hedwig Butschek geb. Slansky in 22337 Hamburg 63, Wellingsbüttler Landstr. 78

81. Karl Joachimsthaler in 71229 Leonberg

3. zum 90. Margarethe Kolar geb. Appelt in A-4690 Schwanenstadt (Wer weiß, wie es ihr geht? Ich habe keine Nachricht von ihr.)

74. Alfred Gatter in 87509 Immenstadt

4. zum 76. Dr. Fritz Linke in 61462 Königstein/Taunus

5. zum 69. Marie Ulbrich in 85354 Freising

6. zum 85. Elisabeth Krause geb. Appelt (Schneiderm i.d. Lehmgasse) im Seniorenzentrum in 58809 Neuenrade,Graf-Engelbert-Str.10

72. Willi Lange in 65479 Raunheim

7. zum 79. llse Wiesner geb. Glaser in 94550 Künzing 2

92. Marta Prade in 38889 Blankenburg/Harz

10. zum 72. Karl Hütter in 53179 Bad Godesberg

11. zum 69. Irmgard Seidel geb. Weber in 71332 Waiblingen

13. zum 82. Gertrud Stara in Maffersdorf 128

71. Marianne Schäfer geb.Wundrak in 34123 Kassel-Eichwald

14. zum 91. Anna Klamt im Pilgerheim in 72805 Lichtenstein-Honau

76. Berthold Appelt in 92660 Neustadt/Waldnaab

15. zum 72. Elisabeth Prechtl geb. Peukert in 95445 Bayreuth

16. zum 88. Elisabeth Wundrak geb. Scholz in 90559 Mimberg-Burgthann

63. Annelies Suchy geb. Wirth in 51467 Berg.-Gladbach, Rotdornbusch 

88. Marie Prade in Maffersdorf 304

17. zum 84. Marie Hess geb. Ressel in 64521 Groß-Gerau

20. zum 68. Harald Elger in 91052 Erlangen

72. Lotte Wronna geb. Hüttmann in 48712 Gescher

21. zum 71. Elli Siegmund geb. Rösler in 35396 Giessen

78. Josef Neumann in 65201 Wiesbaden-Frauenstein

22. zum 74. Wilma Schwarzbach geb. Peukert in 97631 Königshofen / Grabfeld

23. zum 82. Rudolf Klausgraber in 32584 Löhne 3

70. Martha Mahlo geb. Jakob in 03238 Finsterwalde

60. Günther Hübner in 42857 Remscheid, Holz 57

24. zum 65. Wilhelm Hübner in 63069 Offenbach, S.-Guggenheim-Weg 5

83. Herbert Rösler in 84518 Garching/ Alz

67. Irma Kripfgans geb. Stärz in 99880 Waltershausen

68. Wilhelm Pilz in 36037 Fulda-Ziehers

25. zum 73. Rudolf Lucke in 83451 Piding

79. Hilde Dachmann geb. Bittner in 99848 Farnroda 2

26. zum 96. Adeline Ginzkey - Schwester von Alfr. u. Heinz Ginzkey - in A-1190 Wien, Hohe Warte 7A

83. Brunhilde Wundrak geb. Wildner in 06667 Stößen

27. zum 65. Margot Nuber geb. Elger in 86161 Augsburg, Reichenberger Str.26

29. zum 91. Gertrud Kotrubczik geb. Nowak in CH-9542 Münchwilen

30. zum 69. Günter Keßler in 32760 Detmold

31. zum 73. Emmi Thurnbichler geb. Häfele in A-6410 Telfs, Südtiroler Str.39

81. Hilde Maras geb. Anders in Maffersdorf 1359

 

Ein Hinweis: Ich darf die Geburtstage zwischen 60 und 65 nicht mehr aufführen, außer es wird jemand zum erstenmal genannt. Allen Nichtgenannten gilt also mein Glückwunsch auch.

 

Wir gedenken der Toten:

Frau Antonie Sluka geb. Wünsch * 4.8.1902 † 1993 in Bellenberg

Frau Anni Simon geb. Glaser * 7.12.1902 † 27.12.1993 in Bad Homburg

Frau Grete Herkner geb.Kirchhof * 17.6.1900 † 17.1. 1994 in Teterow

Frau Hedwig Brosche geb. Glaser * 5.11.1896 † 21.1. 1994 in Bad Homburg

Frau Gertrud Kober geb. Matzke * 11.10.1912 † Januar1994 in Ottobrunn

 

Mehr als achtzig, ja mehr als neunzig Lebensjahre, fast ein Jahrhundert, ein erfülltes Leben, ein gereiftes Leben, alle Höhen und Tiefen durchlebt und durchlitten, da ist man weise geworden und gibt dem Schöpfer wohl ruhig und dankbar die gefüllte Schale des Lebens zurück. Dankbar auch darüber, daß die letzten Jahre des Lebens umsorgt waren von Familienangehörigen oder Freunden. Wohl dem, der bis in die letzte Stunde eine begleitende Hand spüren kann. Das ist ein Trost auch denen, die zurückbleiben in der Hoffnung auf ein Wiedersehn.

Allen, die trauern um diese Verstorbenen, spreche ich die Anteilnahme der Maffersdorfer aus. Gott wird lohnen, was helfende Hände und ein liebevolles Herz in vielen Jahren der Pflege getan haben. Ich nenne hier Frau Isolde Brosche in 61350 Bad Homburg, Im Lech 12, die sich so viele Jahre um Mutter und Tante gesorgt hat. Frau Herkner, viele Jahre blind und fast taub und ohne Angehörige, hatte gute Nachbarn und Freunde, die ihr im Alter vergalten, was sie ihnen in jüngeren Jahren Gutes getan hatte. Den Tod von Frau Sluka erfuhr ich durch die Post, den von Frau Kober über Frau Reichelt.

Ich danke den aufmerksamen Maffersdorfern.

 

Ich danke nun ganz besonders für die großzügigen Spenden im Dezember und Januar. So gehe ich mit Zuversicht an die Arbeit am 2. Buch. Es spendeten:

DM 10.- Schreiber, Wenzel, Gundlach, Rosmanith,

DM 20.- Hübner (Neug.),Hübner (Waldkr.), Hennig, Eifert, Hoffmann, Endler, Parolek, Patzelt, Ginzel, Meitner, Böhmer,

DM 25.- Schlesinger, Hübner (Grünb.)

DM 28.- (=ÖS 200.-) Sekoranja

DM 30.- Patzelt (Salzburg) im Ged. an Hermine Hofrichter, Gärtner El., Winter, Kessler G., Rühle, Peterschilek, Sturm,

DM 50.- Dr.Wagner, Kühnel, Demel D., Engelbach, Wenzel, Preisler, Müller E., Schütze, Rösner, Wronna, Reichelt E., Kuhl, Darra, Gregor, ungenannt

DM 100.- Hub, Wundrak (Haar), Schwarzbach (Mü), Fähnrich, Möller (Rie), Brosche (Hom),

DM 10.- in Briefmarken von Loewe (Weinsb.)

 

Im Gedenken an verstorbene Frau Hedwig Brosche überwiesen

DM 50.- Rosa Hübel (Gießen)
DM 150.- Reinhold Brosche (Königsbrunn)

 

Palmsonntagstreffen in Gießen am 26./27. März ,

nicht im Mai wie uns der Druckfehlerteufel im Januarheft weismachen wollte. Am 28./29. Mai ist das traditionelle Treffen " Zr Mafferschderfer Fohrt " in Neugablonz. Aber ich glaube, die meisten ließen sich eh nicht irremachen.

 

Also: Am 26. treffen wir uns ab 16.00 Uhr im Martinshof. Das ist in der Nähe des Bahnhofs, da, wo die Bahnlinie die Liebigstraße kreuzt, gegenüber vom Liebighotel und nur fünf Minuten vom Hotel Friedrichstraße entfernt. Dort werde ich übernachten. Es wäre schön, wenn sich schon am Samstag viele Zeit nehmen könnten. Kaffeetrinken und Abendessen kann man im Martinshof.

Am Palmsonntag sind wir ab 10.00 Uhr im Bürgerhaus in Gießen-Wieseck. Kommen Sie, bitte schon am Vormittag, die Zeit ist sonst zu kurz. Das Bürgerhaus verfügt über einen großen Parkplatz und ist zu erreichen vom Autobahnring über die Ausfahrt Ursulum/Wieseck. Ab dem Bahnhof fährt die Buslinie 5. Bitte, Wieseck-Lindenplatz aussteigen und nach unten laufen.

 

In diesen Tagen erfuhr ich, daß am 30.April / 1.Mai ein Schülertreffen im Taunus stattfinden wird. Darauf werden sich sicher viele freuen und ich wünsche einen guten Verlauf, aber ich bitte darum, daß man sich dann, wenn möglich, auch Zeit für Gießen oder Neugablonz nimmt. Wir sollten nicht eine Kluft zwischen den "Alten" und "Jungen" schaffen und dann sagen, wir kennen einander ja nicht. Gerade das ist doch so wunderbar, daß über Jahrzehnte die Ortsgemeinschaft erhalten blieb.

Eure I n g e  S c h w a r z

 

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04 - APRIL

MAFFERSDORF RHB 1994 Aprilausgabe

 

Liebe Maffersdorfer,

nun führe ich Sie wieder 450 Jahre zurück in die Vergangenheit unserer Heimatgemeinde Maffersdorf. Ich zitiere aus der Arbeit von A. Appelt:

"Am rechten Ufer der Neiβe, einem ungezügelten Gebirgsbache gelegen, durch ausgedehnte Waldstreifen von den Nachbarorten westlich, östlich und nördlich getrennt, mit 38 armseligen Holzhäusern, einem kleinen Holzkirchlein und einer noch kleineren Mühle - das ist unser Maffersdorf um das Jahr 1560.

Um diese Zeit herrschte allenthalben im Lande Frieden, dessen Segnungen auch den Bewohnern der damals noch so stillen Gebirgstäler zugute kamen. (Der Dreiβigjährige Krieg begann erst 58 Jahre später. Anm. I. Schwarz)

Als Kaiser regierte über die damaligen habsburgischen Erbländer und die seit 1526 zugehörigen Länder der böhmischen Krone Ferdinand I.; die Herrschaft Reichenberg besaβ die Familie von Rädern, und Scholtes der Gemeinde war Hans Schwartz."

In dieser Zeit also beginnt die Geschichte der ältesten Häuser und Familien Maffersdorfs. Ich werde in den kommenden Monaten über einige von ihnen berichten und beginne heute mit

Haus Nr. 1 Maffersdorf r.d.N.

A. Appelt 1934: "Es ist das erste Bauerngut der Gemeinde, westlich an Röchlitz grenzend. Es bildete bis zum Jahre 1789 mit der heutigen Wirtschaft Nr.4 ein einziges Besitztum, welches 1580 dem Bartel Leubner gehörte. Nach dessen Tode kaufte es sein gleichnamiger Sohn von seinen Geschwistern am 4.4.1586 um 192 Schock. (Schock = böhm.-sächs. Münzeinheit: 1 Mark Silber = 60 Schock oder Groschen - I. Schwarz - aus dem Brockhaus) Er besaß das Anwesen 20 Jahre, worauf es seine Witwe am 9.1.1606 ihrem Sohn Michel Leubner um 330 Schock übergab. Schon 5 Jahre später war Michel Leubner genötigt, seinen Besitz am 1.8.1611 dem Hans Siegmundt um 300 Schock zu verkaufen und dafür einen Auengarten zu beziehen. Wir werden diesen Vorgang öfters finden, der sich gewöhnlich vollzog, wenn ein Grundbesitzer die herrschaftlichen Abgaben nicht ordnungmäβig abführte oder durch andere miβliche Umstände in Schulden geriet. Hans Siegmundt bewirtschaftete das Gut fast während der ganzen schweren Jahre des Dreiβigjährigen Krieges. Seine Witwe Dorothea verkaufte ... am 25.4.1644 die Wirtschaft um 100 Schock dem Adam Siegmundt und übernahm am gleichen Tage um den gleichen Betrag dessen in der Nähe gelegenen Auengarten.

Am 8.2.1661 wechselte die Wirtschaft abermals den Besitzer. Am genannten Tage wurde sie von Georg Wehl, der aus Harzdorf stammte, um 300 Schock gekauft. 33 Jahre hatte er die Wirtschaft inne, dann setzte er sich zur Ruhe und sein Sohn Gottfried Wehl übernahm das väterliche Gut am 1.3.1694 um 250 Schock. Das Nachbargut gegen Osten besaß sein Bruder Georg.

Als nächsten Besitzer finden wir Michel Lange, der das Fahrgut von seinem Vorgänger am 17.4.1704 um 350 Schock kaufte. Nach Langes Tode überlieβ seine Witwe die Wirtschaft am 29.4.1729 ihrem Sohne Andreas für 250 Schock.

Am 10.8.1767 ging der Besitz um 400 Schock an den Anton Tschirch über. Nach 10 Jahren ging Anton Tschirch mit dem Tode ab und das Gut wurde am 4.4.1777 für 400 Schock dem Josef Hübner, Auengärtner aus Proschwitz und Sohn des Bauern Friedrich Hübner daselbst, verkauft. Am 17.9.1789 wurde das Gut geteilt. Die westliche Hälfte, heutige Nr.1, ging an genanntem Tage um 1500 Gulden in den Besitz des Josef Tschörch, eines Sohnes des früheren Besitzers Anton Tschirch über. Von ihm erbte es am 4.2.1822 der Sohn Augustin Tschörch. In der Familie blieb nunmehr das Anwesen bis in die jüngste Zeit.

Heute (1934!) ist es im Besitze des Gustav Skolaude.

Aus der Familie Tschörch stammt der verstorbene, verdiente Dechant von Gabel, Bezirksvikär Josef Tschörch."

 

 

Eine Bitte:

Ich ersuche meine Leser, wenn sie über das weitere Schicksal der Häuser und Familien, über die ich in den nächsten Monaten berichten werde, Angaben machen können, mir dieselben zu schreiben. Es wäre doch sehr interessant, diese Chroniken, so weit noch möglich, weiterzuführen.

 

Allen, die im April Geburtstag feiern, mein Gruβ und Glückwunsch :

Wie das Wetter im April,
launisch halt und unstabil,
kann auch unser Leben sein.
Doch wir wissen, Sonnenschein,
Frühlingsluft und Blütenpracht
hat noch stets der Mai gebracht.
Drum wünsch' ich Dir, es sei
kurz Dein April und lang Dein Mai.

Es feiert

am 1.den 73. Helga Lang geb. Richter in A-5090 Lofer 238

86. Olga Bartel geb. Bräuer in 52525 Heinsberg

am 2.den 62. Walter Förster in 06108 Halle, Jägerplatz 19

73. Wally Hefter geb. Bruschek in 82296 Schöngeising

86. Anni Wünsch geb. Ludwig in 87665 Mauerstetten

66. Richard Tischer in 01159 Dresden, Braunsdorfer Str.95

am 3.den 90. Ida Laube geb. Appelt in 06128 Halle, Str. der Befreiung 16/5

66. Erwin Peukert in 95485 Warmensteinach und

Erich Sedlaty in 93057 Regensburg

68. Wilhelm Tschörch in 86343 Königsbrunn und Martha Odenwald geb. Tschörch in 35789 Weilmünster

am 4.den 84. Hilde Härter geb. Schwarzbach in 99089 Erfurt

73. Erna Plischke geb. Staatz in 64285 Darmstadt

am 5.den 74. Kornelia Krupper geb. Fickert in 70374 Stuttgart

82. Alfred Walter in 88285 Bodnegg

am 6.den 73. Grete Bloβ geb. Watzek in 14197 Berlin

am 7.den 71. Herbert Möller in 24536 Neumünster

am 8.den 97. Marta Tandler geb. Seidel in 32049 Herford

80. Ilse Puschmann geb. Jaksch in 90579 Langenzenn,Hindenburgstr.16

59. Gisbert Kuhn in 35390 Gieβen, Fuldastr.3 und

Ernst Peuker in 35398 Gieβen, Krofdorfer Str.77

am 9.den 80. Prof. Liesl Decht in A-3633 Schönbach 1

am 11.den 67. Ernst Knechtel in 35321 Laubach, In der Gombach 16a und Walter Sommer in 87437 Kempten

72. Ginzkey Helmut in 73527 Schwäb.-Gmünd, Schwarzwaldstr.152

am 12.den 81. Ilse Sardison geb. Matzig in 57334 Bad Laasphe - Feudingen

72. Dora Dehler geb. Hübner in 42857 Remscheid und

am 13.den 88. ihre Mutter Elisabeth Hübner in 42859 Remscheid

70. Olga Buchar geb. Karger in 85586 Poing, Hochfellnstr.6

am 16.den 76. Elisabeth Wolf geb. Tandler in 65549 Limburg/Lahn

70. Elli Vogler geb. Hütter in 19273 Melkof, PF 77

am 20.den 86. Berta Ullrich in 86167 Augsburg und

Hermine Wagner geb. Lange in 87600 Kaufbeuren, Hohenstaufenstr. 50

87. Hermine Dachmann geb. Scholz in 17094 Dewitz (jetzt Dorfstr.9a)

am 21.den 74. Richard Reinelt in 32049 Herford

66. Henriette Bartik geb. Krause in 69181 Leimen

68. Gertrud Peterschilek in 82362 Weilheim

am 23.den 83. Irmgard Scholz geb. Kuhl in 06132 Halle, Silbertaler Str.4/10

am 24.den 92. Marta Ullmann geb. Pfohl im Altenpflegeheim in Stralsund (Post über D. Zloch in 18435 Stralsund, A.-Zweig-Str.37)

am 25.den 68. Elfriede Blaschke geb. Mittner in 73540 Heubach

am 27.den 87. Ilse Glaser geb. Kautzky in 83022 Rosenheim

am 28.den 71. Edith Jungmichel geb. Karas in 02799 Waltersdorf,Hauptstr. 164

81. Herbert Lange in 64521 Groβ-Gerau, Zamenhofstr.2

am 29.den 78. Traudl Gottstein geb. Hirschmann im Pflegeheim in Wismar.

am 30.den 67. Hildegard Tallowitz geb. Prade in 50226 Frechen

 

Adressenänderung:

Herr Fritz Wundrak ist umgezogen in ein Appartement im Seniorenheim
Maria - Stadler - Haus Salmdorfer Str. 2 85540 Haar
Wir wünschen ihm ein gutes Eingewöhnen und noch schöne Jahre dort .

 

Gratulation für Pfarrer Günther Thürl (91301 Forchheim,Bayreuther Str.15), der Geistlicher Rat geworden ist, wie ich erfahren habe. Das ist sicher nur eine kleine Anerkennung für seine Seelsorgearbeit und alles, was er sonst noch für die Alten und Kranken tut.
Wir wünschen ihm Gesundheit, Kraft zum Durchhalten und Freude an der Aufgabe.

 

Aus der Lieben Kreis geschieden, aus dem Herzen aber nicht.

Am 16.2. verstarb Herr Ernst Schwarzbach (Radl-Schwarzbach) im 83.Lebensjahr. Gott hatte ihm in den letzten Jahren an Krankheit und Leid viel auferlegt, und ich denke, er wird ihm nun die verdiente Freude und Ruhe geben. Seiner Frau Martl Schwarzbach, geb. Janausch in 80937 München, Starenweg 26 und den Familien seiner Kinder Manfred und Diethild spreche ich die Anteilnahme der Maffersdorfer aus und versichere, daβ er uns sehr fehlen wird. Er wird vermiβt werden bei den Treffen in Neugablonz, in der Gilde München und besonders bei seinen Freunden überall.

Drei Tage nach seinem 74. Geburtstag erlag Herr Anton Stumpfe am 20.2. seinem Herzleiden. Er stammte aus dem Niederdorf Nr.17. Seit 15 Jahren hat er Kontakt zur Heimatstelle gehalten und war, wenn er konnte, bei den Treffen in Rambach und Gieβen. Seiner Frau Lucia Stumpfe in 65589 Hadamar, Faulbacher Str. 42 gilt unser Mitgefühl.

 

Ein herzliches Vergelts Gott für die Spenden

Statt Kranz-und Blumenspenden für Frau Hedwig Brosche überwiesen mir für die Heimatstelle:

DM 20.- Endler (Laubach), Heidrich (Duisburg), Wolf (Gieβen), Porsche (Hungen) DM 30.- Reichelt (Waldkraiburg), Grünwald (Bad Kreuznach)

DM 50.- Hub (Krummennaab), Pfeffer (Bad Homburg), Keβler (Detmold)

 

Im Gedenken an Ernst Schwarzbach spendeten:

DM 50.- Reichelt (Waldkraiburg), Pöhl (Köln), Appelt (München)

 

Als Dankeschön für das Büchlein und anläβlich des Geburtstages gingen ein:

DM 71.- Ulbrich (Freising),

DM 50.- Gatter (Immenstadt), Ginzkey (Kiel), Wolf (Limburg), Hübner (Waldkraiburg), Fischera (Zorneding),

DM 30.- Gregor (Burgthann),

DM 20.- Klaus (Schwanheide), Grimm (Lohr), Zenkner (Neugablonz),

In Briefmarken kamen DM 25.- von Million (Stralsund)

 

Abschlieβen möchte ich heute mit dem Wunsche für ein frohes Osterfest und der Bitte, daβ Sie über all der Frühlingsherrlichkeit, die uns hoffentlich erwartet, "s Fohrt-Traffn ei Neugablunz ne v'rgassn". (28./29.Mai)

 

Eure I n g e  S c h w a r z

 

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05 - MAI

MAFFERSDORF RHB 1994 Maiausgabe

 

Liebe Maffersdorfer,

heute nur ein kleines Stückchen "Hausgeschichte".

Haus Nr. 4 in Maffersdorf r.d.Neiβe

A. Appelt 1934: "Diese an Nr.1 östlich anschlieβende Wirtschaft bildete wie voraus berichtet mit Nr. 1 eine einzige und hatte demgemäβ bis zur Teilung im Jahre 1789 dieselben Besitzer. Am 17.Nov. dieses Jahres teilte der damalige Besitzer Josef Hübner das ursprüngliche Gut und behielt sich die östliche Hälfte, die er am 16.Juli 1808 seinem Sohne Anton Hübner um 2200 Gulden verkaufte. Ausmaβ 25 Joch, 382 Quadratklafter. 1866 ist Johann Hübner Besitzer, um 1880 bereits Franz Hübner, der durch einige Jahre Vorsteher der Gemeinde Maffersdorf r.N. war. In seiner heutigen Form wurde das steinerne Haus 1872 an der Stelle des alten hölzernen Hauses errichtet, derzeit ist das Anwesen im Besitze der Familie Schmitzer, aus welchem, wie bei Nr.1, ebenfalls ein Bezirksvikär stammte, nämlich Konsistorialrat Josef Hübner, zuletzt in Morchenstern."

 

Muttertag, Himmelfahrt, Vatertag, Pfingsten, Maffersdorfer Fohrt und viele
Geburtstage im Mai. Da kommt man ja aus dem Feiern gar nicht mehr raus. Aber lädt der Frühlingsmonat dazu nicht geradzu ein, wo alles sich zu neuem Leben regt? Überall umgibt uns das frische Grün, wetteifern die Blumen in ihrer Pracht und die Tierkinder schauen mit groβen Augen neugierig in ihre Welt. Ich wünsche Ihnen, daβ Sie aus all dem Lebensmut, Freude und Zuversicht schöpfen. Den Kranken werden die warmen Sonnenstrahlen auch gut tun, und so wünsche ich ihnen eine stützende Hand, die sie ein wenig hinausführt. Wir wünschen alles Gute

am 1. zum 65. Ernst Million in 18435 Stralsund, Heinr.-Heine-Ring 45

74. Ilse Fritsche geb. Möller in 07806 Neustadt

81. Emil Hütter in 31552 Rodenberg

86. Ing. Fritz Graf in 86825 Bad Wörishofen

am 2. zum 66. Willy Leisch in 82152 Planegg

am 4. zum 67. Doris Skerra geb. Appelt in 13409 Berlin

60. Josef Lorenz in 35321 Laubach-Freienseen, Dörnbachstr. 15

am 6. zum 70. Margit Stumpfe geb. Wundrak in 88131 Lindau, Kopernikuspl.2

95. Reinhold Brosche in 86343 Königsbrunn, Fuggerstr.34

am 7. zum 73. Günther Zappe in 87600 Neugablonz, Dessestr. 12

68. Liesl Schütze in 30655 Hannover-Buchholz

am 8. zum 73. Inge Kahl geb. Hübner in 97422 Schweinfurt, Bessererstr.10

am 9. zum 86. Hugo Kuhl in 82362 Weilheim

81. Ada Müller in CH-8051 Zürich

am 10. zum 66. Franz Ullrich in 06408 Bernburg

71. Anna Agary geb. Brosche in 87435 Kempten-Eich

am 11. zum 82. Anna Hoffmann in Maffersdorf 527, CR-46311 Liberec 30

78. Traudl Siebeneicher geb. Möller in 99087 Erfurt

am 12. zum 70. Komm. Rat Mag. Bruno Schiller in A-1050 Wien,Siebenbrunneng.1a

77. Edeltraut Seibt geb. Peukert in 87600 Neugablonz

am 13. zum 92. Ida Fischer geb. Schiffner in 70839 Gerlingen

am 14. zum 84. Gustav Hauser in 88499 Riedlingen

am 15. zum 55. Kurt Appelt in 76307 Karlsbad, Scheffelstr.18

67. Edith Gepperth geb. Brosche in 86343 Königsbrunn

71. Dr. med. Peter Wagner in 83043 Bad Aibling

am 16. zum 80. Fritz Nöhrig in 72348 Rosenfeld, Weingärten 1

66. Erhard Zloch in 18435 Stralsund

am 17. zum 66. Gertrud Buss geb. König in 51515 Bechen

am 18. zum 85. Gustav Schmidt in 87600 Neugablonz, Bürgerstr.5

88. Oskar Horschak im Städt.Altenheim in 95444 Bayreuth

67. Marianne Porsche in 82194 Gröbenzell

am 20. zum 61. Brigitte Schumacher geb. Lammel in 65462 Gustavsburg, Königsberger Str.4

am 20. zum 66. Walter Wirth in 81739 München

86. Hermann Scholz im Altenheim in 90559 Burgthann (dort ist jetzt auch seine Schwester Elisabeth Wundrak!)

81. Friedl Schwarzbach geb. Dressler in 60386 Fra.-Riederwald

70. Max Peukert in 95485 Warmensteinach

am 21. zum 77. Helmut Wagner in 37574 Einbeck

90. Mathilde Dachmann geb. Henke in Maffersdorf 340, CR-46311 Liberec 30

65. Herbert Müller in 97218 Gerbrunn, Am Happach 16

am 22. zum 90. Rosl Knobloch im Altersheim in 88499 Riedlingen, Berliner Str.46

am 23. zum 84. Trude Skolaude geb. Habel im Seniorenheim Kieferngarten in

80939 München, Bauernfeindstr.15

am 24. zum 74. Marianne Halbig in 06130 Halle/S.

am 25. zum 87. Friedrich Wiesner in 94550 Künzing-Forsthart

79. Elisabeth Skolaude geb. Biedermann in 87600 Kaufbeuren

84. Martha Ehrlich geb. Herzig in 70499 Weil im Dorf

am 26. zum 61. Dieter Knapp in 82467 Garmisch-Partenkirchen, Martinswinkel 16b

am 27. zum 71. Maria Fähnrich geb. Kraus in 87448 Waltenhofen

am 28. zum 69. Helga Blechschmidt geb. Preisler in 96515 Hönbach, An d. Müβ 1

71. Anna Pinn geb. Wundrak in 72144 Dusslingen, Lehlestr. 22

69. Herta Schmidt geb. Schryter in 06846 Dessau

73. Lotte Weber geb. Neumann in A-2435 Ebergassing, Himberger Str.8/3

am 29. zum 90. Ida Knobloch im Fritz-Hintermeier-Stift in 86179 Augsburg

72. Albin Heidlass in Maffersdorf 722, CR-46311 Liberec 30

am 30. zum 68. Geistl. Rat Günther Thürl in 91301 Forchheim

am 31. zum 65. Edith Feige geb. Wundrak in 36457 Stadtlengsfeld, Rothäuserstr. 5

 

Vom Palmsonntagstreffen in Gieβen

sind wir gut nach Hause gekommen, und ich hoffe das auch von allen anderen 85 Teilnehmern. Ja, so viele waren es. Das war wirklich schön. Ich kam mir vor wie in einer groβen Familie. Von 1909 bis 1944 waren fast alle Jahrgänge vertreten. Bei jedem Treffen kann man Neuentdeckungen machen: Ich wurde von meinem ehemaligen Banknachbarn in der Proschwitzer Schule wiedererkannt, an den ich mich nicht mehr erinnern konnte. Es hat mich riesig gefreut, denn damit habe ich ein Stück meiner Vergangenheit zurückholen können. Verabschieden Sie sich also von dem Gedanken, beim allgemeinen Treffen seien nur alte Leute, die man nicht kennt.

Wir haben der vielen Alten und Kranken gedacht, die nur in Gedanken dabei sein konnten. Ich grüβe alle an dieser Stelle noch einmal und wünsche Besserung des Leidens und Kraft für alles, was ertragen werden muβ. Beim Totengedenken muβte ich heuer 29 Namen verlesen. In meiner "langen" Rede -sie dauerte nur 45 Minuten - kam u.a. die Arbeit an der Maffersdorfer Dokumentation zur Sprache. Das erste Büchlein und vier dicke Fotoalben lagen zur Ansicht auf. Ein weiterer Diskussionspunkt war der Friedhof in Maffersdorf. Zu beiden Themen möchte ich hier ein paar Sätze anfügen, weil es von allgemeinem Interesse ist:

1. Ich suche und sammle noch Material zum Heft 2 "Gewerbe, Handwerk und Industrie in Maffersdorf". Wichtig sind besonders auch die Jahre ab dem ersten Weltkrieg bis 1945. Folgen sollen eine Schrift über "Kirche und Pfarrei". Dazu brauche ich Wissenswertes über die Pfarrer, Schwestern, das Waisenhaus, kirchliche Feste und Bräuche unseres Ortes. Bitte schreibt es mir auf. Die Zeit drängt, es geht viel verloren.

2. Geschichte eines Ortes oder Volkes dokumentiert sich oft nur noch in und auf Gräbern. Wir sollten deutsche Gräber und Grabtafeln erhalten. Der Heimatkreis Reichenberg teilte mir mit, daβ heuer viele Grabmieten auslaufen. Die Mietkosten für 10 Jahre betragen für ein Einzelgrab 1000.- Kronen (= ca. 50-70 DM) und für ein Doppelgrab oder Gruft 2000.-Kronen (=ca. 100-125 DM).

 

Der Heimatkreis bittet: "Lassen Sie die Gräber Ihrer Vorfahren weder verkommen noch verfallen. Entrichten Sie die Gebühr für 10 Jahre. Sie dokumentieren damit die deutsche Vergangenheit unserer Heimat." Genannt wurden mir die Grüfte von den Familien Josef Appelt, Ginzkey-Baudisch, Karl Schier, Paul Spandrzik und Eduard Schorsch. Wenn jemand Angehörige dieser Familien kennt, möge er sie doch bitte informieren. Die Zentrale der Friedhöfe in Reichenberg und Umgebung befindet sich auf dem Ruppersdorfer Friedhof und ist Montag und Mittwoch von 9 - 16 Uhr geöffnet. Dort erhält man wohl Auskunft.

Im Gespräch ist auch eine Gedenktafel für den Friedhof. Zuhause fand ich in meiner Mappe eine "Anregung" für die Inschrift. Da auf dem Zettel kein Name zu finden war, danke ich dem anonymen Schreiber sehr herzlich. Ich finde sie gut und werde sie in Neugablonz vortragen.

Wir haben noch einen anderen Gedanken aufgegriffen: Wenn Sie, wo immer Sie jetzt Ihre Familiengrabstätte haben, auf dem Grabstein und in der Todesanzeige den Hinweis "aus Maffersdorf im Sudetenland" bringen, tragen Sie etwas bei zur Geschichte der Deutschen in Nordböhmen.

Neben all den wichtigen Heimatstellen-Mitteilungen blieb viel Zeit zum persönlichen Gespräch, und die Zeit verging viel zu schnell.

 

Totengedenken

Einige Tage vor dem Gieβener Treffen erreichte mich die Nachricht, daβ

Frau Irene Beutel am 19.2. kurz nach ihrem 83.Geburtstag unerwartet verstorben ist. Ich bin mir ganz sicher, daβ viele, viele Maffersdorfer dies betroffen machen und mit Trauer erfüllen wird, denn sie verbinden mit dem Namen ihre Kindergartenerinnerungen. Frau Beutel hat ihren Beruf in der neuen Heimat weiter ausgeübt und war bis zu ihrem Ruhestand Leiterin des kath. Kindergartens und des Kindertagesheimes in Stg.-Vaihingen. Ich denke, im Himmel wird sie an den kleinen Engelchen am meisten Freude haben und mit ihnen singen und spielen. Ihrem Bruder Kurt Beutel und seiner Familie in 70771 Leinfelden, Wilhelmstr.21 spreche ich auch an dieser Stelle unsere Anteilnahme aus.

Im 91. Lebensjahr ist verstorben Frau Margarethe Kretschmer geb. Moeller in München. Beim Treffen erfuhr ich, daβ Herr Rolf Wundrak (Rüsselsheim - 74 Jahre) und Frau Emma Lindner (Berlin - 89 Jahre) nicht mehr leben. Beide hatte ich nicht in der Kartei. Mir sind die Angehörigen und das Sterbedatum nicht bekannt. Allen, die um die Verstorbenen trauern, spreche ich unser Mitgefühl aus.

 

Mitteilungen:

Die beiden Schwestern Schmidt - Czerny aus Weilheim sind nun im Altenwohnheim der Arbeiterwohlfahrt in 82377 Penzberg, Gartenstr.2

Die Post an Frau Anna Müller in Solms-Albshausen kam heuer zurück. Wer weiβ etwas über die Frau?

Gesucht wurden beim Treffen:

Brosche (Mädchenname) Inge * ca.1924 von Annelies Pfeffer, Bad Homburg Wöhl geb. Jantsch Ella * ca.1910 von Elli Jantsch-Orlowski, Garbsen

Linz geb. Tauchmann Maria von Helga Andel, Einbeck

Ich bitte um Mitteilung, wenn jemand Angaben machen kann.

 

Spenden an die Heimatstelle

Herr Rudi Peterschilek hat die Buchführung über das Jahr 1993 geprüft und für richtig befunden. Ich danke ihm für diese wichtige Arbeit und Ihnen allen für die Spenden, die mir meine Arbeit möglich gemacht haben.

Im Monat März sind eingegangen:

Im Gedenken an Ernst Schwarzbach DM 100.- von Schwarzbach (München),

DM 70.- von Ulbrich (Freising), 

DM 50.- von Kuhl (Weilheim), Ritter (Schortens)

 

Übrige Spenden:

DM 20.- Butz (Neugablonz), Appelt (Kaufbeuren), Linke (Königstein), Seidel (Waiblingen),

DM 30.- Ulbrich (Freising),

DM 50.- Hübner (Friedberg), Ritter (Schortens), Butschek (Hamburg), Engelbach (Homberg), Wiesner (Forsthart), Butschek (Traunreut) und Wagenknecht (Lindenfels), 2mal ungenannt

DM 60.- Wundrak (Haar)

DM 100.- Prechtl (Bayreuth), ungenannt.

DM 120.- ungenannt

DM 1000.- Seibt (Wesel), ungenannt

Ich danke herzlich Herrn Roland Bartmann für die Fotoreproduktionen im Wert von DM 211.- ,die er für die Dokumentation spendete.

 

Am 28./29.Mai hoffe ich, viele zur "Maffersdorfer Fahrt" in Neugablonz in der Turnhallengaststätte begrüβen zu können; Samstag ab 16.00 Uhr, Sonntag ab 10.00 Uhr.

 

Eure I n g e  S c h w a r z

 

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06 - JUNI

MAFFERSDORF RHB 1994 Juniausgabe

 

Liebe Maffersdorfer,

wenn Ihr diesen Bericht lest, ist das Neugablonzer Treffen gerade ein paar Tage alt. Über die letzten Treffen dieses Jahres werde ich dann im Juliheft gemeinsam berichten; ich bitte also um etwas Geduld.

Die beim Treffen waren, haben die nun schon recht umfangreiche Bilddokumentation von Maffersdorf gesehen. Deshalb meine ich, ist es jetzt an der Zeit auch einmal über den Mann zu schreiben, der mit viel Zeitaufwand, Mühe und Spürsinn die Bilder zusammengetragen, fotografiert und kopiert hat:

Roland Bartmann hat heuer am Neujahrstage seinen 60. Geburtstag gefeiert. Seine Eltern Adolf und Anna Bartmann wohnten in Maffersdorf Nr. 751, dem ehemaligen Tuchschuh-Hübner-Haus bei der Linkser Turnhalle. So hat Roland Bartmann nicht nur die Umgebung des Schlenzberges gut in Erinnerung, sondern auch das Dorf selbst, denn dieses lag ja dem Schlenzberge direkt zu Füβen, und sein Schulweg führte mitten hindurch. Da er inzwischen schon einige Urlaube in Maffersdorf verbracht hat, kennt er das alte und neue Maffersdorf wie seine "Hosentasche". Nach der Vertreibung 1945 kam die Familie zunächst nach Thüringen und dann nach Bayern. Emmering bei Fürstenfeldbruck ist seine zweite Heimat geworden; dort wohnt er seit einem Vierteljahrhundert mit seiner Frau Luise und den beiden Kindern. Das Wort Heimat habe ich ganz bewuβt gewählt, denn er ist begeisterter Gemeindechronist, Gemeinde,- Vereins- und Dorfphotograph und hat nicht nur eine Pfarrchronik erstellt, sondern 1985 auch einen Bildband "Emmering in Bildern von Gestern und Heute" herausgegeben und 1990 maβgeblich an der Festschrift "1250 Jahre Emmering" mitgewirkt. Beruflich war Roland Bartmann 40 Jahre bei der Bahnpost tätig. Nun in Pension wird er sein Hobby ganz zur Freizeitbeschäftigung machen: Gemeindearchivar - wunderbar für jemand, der gern in alten Büchern und Urkunden stöbert und eine Sammlernatur ist. Wir wünschen ihm weiterhin viel Sammlererfolg und Schatzgräberglück zu seiner Lust und Freude und zum Nutzen von Emmering und - Maffersdorf.

 

Da ich schon beim Wünschen bin, gleich mein Glückwunsch für alle,

die Geburtstag feiern können : Stöbern Sie ein wenig in der Erinnerung, und graben Sie die Zeiten geschenkten Glücks und erlebter Freude aus. Das wird Ihnen Kraft und Zuversicht für die kommende Zeit geben. Es begeht

am 1. den 86. Jutta Puschmann geb. Jakob in 47608 Geldern,

79. Gertrud Passig geb. Fiebiger in 64579 Gernsheim,

74. Willy Hübner in 35410 Villingen (Hungen)

67. Isolde Birkner geb. Hauser in 01917 Kamenz

am 4. den 70. Alfred Hauser in 01979 Lauchhammer, Einsteinstr.25

am 5. den 72. Kurt Kunert in 64668 Rimbach/Odenw. und Gisela Scholz in 65428 Rüsselsheim

68. Hans Leubner in 60385 Frankfurt,

am 6. den 70. Sigrid Gottwald geb. Keil in 87474 Buchenberg, Albris 231

am 7. den 70. Emmi Tack geb. Tischer in 17099 Salow, Pleetzerweg 2

66. Josef Hoyer in 87600 Kaufbeuren,

84. Nelly Bahsler geb. Wittiger in 01239 Dresden,

82. Fritz Wundrak in 85540 Haar jetzt: Seniorenheim, Salmsdorfer Str. 2

am 9. den 71. Brunhilde Grünewald geb. Weiβ in 55545 Bad Kreuznach ,

85. Olga Jacobs geb. Petio in 37581 Bad Gandersheim, Neustadt 18

am 10. den 66. Kurt Fiedler in 35410 Hungen,

65. Alfred Appelt jun. in 87600 Neugablonz, Rehgrund 51

am 13. den 80. Marie Peschel geb. Schöbel in 96215 Lichtenfels, Mauergasse 16 

70. Anna Maria Doleschal in 26129 Oldenburg, Twiskenweg 50 ,

63. Adele Gottemeier geb. Million in 24558 Henstedt-Ulzburg, Maurepasstr. 6 ,

73. Hilde Knapp geb. Krause in 86438 Kissing,

am 14. den 65. Vera Parolek in 35394 Gieβen, Fasanenweg 1,

67. Ilse Selinger geb. Wundrak in 41748 Viersen,

am 15. den 87. Anni Weber geb. Stracke in 35390 Gieβen,

69. Isolde Heidrich geb. Beutel in 47229 Duisburg,

am 16. den 73. Tauchmann Martha geb. Erben in 69214 Eppelheim,

am 19. den 69. Walli Wolf in 35396 Gieβen,

am 21. den 88. Marta Wünsch in 06132 Halle, Pflegeheim Querfurter Str.10 

am 22. den 65. Edeltraud Richter geb. Knechtel in 35321 Laubach,

am 23. den 80. Edith Trenkler in 65343 Eltville, Herberstr.18

77. Josef Halbig in 06130 Halle,

68. Wilhelmine Vidrova in CR-46003 Liberec,

am 24. den 74. Anni Dengg geb. Janausch in 87439 Kempten

75. Ilse Hilscher geb. Erben in 31784 Hameln, Koppenstr. 50 ,

am 25. den 71. Helma Walter in 02070 Röbel/Müritz,

am 27. den 80. Brunhilde Gärtner geb. Wolf in 17495 Karlsburg, Schulstr.15

96. Rosa Hiebel geb. Wänke in 64711 Erbach/Odw. Alten-u.Pflegeheim 

85. Dr. Ing. Gustav Butschek in 22337 Hamburg, Wellingsb.-Landstr.78 

74. Heinz Moeller in 82284 Grafrath,

am 29. den 82. Josef Prokosch in 93449 Waldmünchen,

70. Ingeborg Dietl geb. Weiβ in 94469 Deggendorf, Nörerstr. 17

am 30. den 76. Paul Havrda in 40880 Ratingen

66. Doris Zloch geb. Ullmann in 18435 Stralsund.

Einen Geburtstag möchte ich noch nachmelden:

am 7. April feierte Herr Willibald Ullmann in 17179 Gnoien, Schulstr. 5 seinen 85. Geburtstag. Er wohnte in Neurode Nr. 194. In Mecklenburg lernte er dann seine Frau, eine Reichenbergerin, kennen.

 

Zu einem anderen Geburtstag soll hier eine besondere Würdigung folgen:

Dr. Ing. Gustav Butschek - Träger der "Ritter von Gerstner Medaille"

(Aus einem Aufsatz von Herbert Wessely, im Mitteilungsblatt des "Freundeskreises Sudetendeutscher Wandervogel" August 1993)

G. Butschek hat seine Wurzeln in beiden Kronländern -Böhmen und Mähren: Er stammt väterlicherseits aus Brünn, mütterlicherseits aus Maffersdorf und dem Kuhländchen. Er sagt von sich selber, er habe eigentlich zwei Leben geführt, neben Studium und wissenschaftlicher Arbeit das aktiv gestaltende Wirken in der Jugendbewegung und im Turnverband. Das letztere ist den Maffersdorfern ja gut bekannt, denn im Maffersdorfer Schwimmklub, in der Schizunft und im Turnverein war er organisierend und sportlich erfolgreich tätig. In den Protokollen ist sein Name überall zu finden, als Sportler und auch als Chronist und Schriftleiter des "Sudetendeutschen Turnerbriefes".

Seine Zugehörigkeit zum Wandervogel hat aber Spuren weit über Maffersdorf hinausgezogen. Nicht nur, daβ die Wanderfahrten der Gruppe bis nach Siebenbürgen, ans Schwarze Meer, in die Tauern, ins Elsaβ und weiter führten, die Wandervogelbewegung war auch geistig - kulturell engagiert in der Volkstumspflege und politisch interessiert und tätig. G. Butschek war Kanzler des "Bundes der böhmerländischen Freischaren". Der Kameradschaftsbund erkannte frühzeitig die Gefahr der Gleichschaltung im Reich und war deshalb für den Verbleib der Tschechoslowakei, freilich unter weitgehender Autonomie mit Selbstverwaltung und Gleichstellung der Sudetendeutschen. 1933 wurde die Wandervogelbewegung in Deutschland verboten und 1946 vereinzelt wieder gegründet. G. Butschek hat an der Erstellung der Zeittafel des Sudetendeutschen Wandervogels mitgewirkt.

Sein beruflicher Werdegang führte ihn von der Realschule Reichenberg an die Technische Hochschule nach Prag, wo er seine II. Staatsprüfung mit "Auszeichnung" ablegte und 1933 zum Dr. rer. techn. promovierte. Die Hefe wurde sein Spezialgebiet. (Ob Mutters Kleckselkuchen wohl eine Rolle gespielt hatten?)

Die Hefe führte den Chemiker ab 1936 dann in die Industrie nach Auβig-Schönpriesen, Wolfen-Bitterfeld, Mannheim, Mainz-Kostheim und schlieβlich Hamburg, Aschau, Caulillie/Belgien und Dänischburg. Es möge aber keiner meinen, Hefe sei nur Backhefe! Da hat er auch mit Nähr- und Futterhefen, Spezialhefen, Wuchshefen, medizinischen Hefepräparaten, und vielen verwirrenden Dingen die Hefe betreffend gearbeitet; d.h. geforscht, entwickelt und die Produktion geplant. Zwölf Patente tragen seinen Namen.

Damit will ich es genug sein lassen und ihm alles Gute wünschen für die weiteren Lebensjahre und Kraft für die Pflege seiner Frau.

 

Das Totengedenken führt uns heute zurück ins Neiβetal:

Im Herbst 1993 besuchte Herr Anton Elger seine in Proschwitz verheiratete Schwester und äuβerte dort den Wunsch, im Falle seines Todes wolle er im Elterngrab in Proschwitz begraben werden. Die Elgers hatten in der Nähe der Töpferei Jung gewohnt. Er hat ganz sicher nicht gedacht, daβ er schon einige Wochen später in Proschwitz beerdigt werden würde. Herr Elger wäre im April 64 Jahre alt geworden. Ich weiβ keine genauen Angaben über seinen Tod, da seine Frau drei Wochen vor ihm verstorben ist und zur Heimatstelle kein Kontakt bestand.

Drei Wochen vor ihrem 90.Geburtstag erlag am 7.4.1994 Frau Ottilie Rostoff, geb. Plechaz einem Gehirnschlag. Wer in Maffersdorf in der Nähe des Gasthofes "Eintracht" zu Hause war, wird sie gekannt haben, denn dort hatte sie gewohnt. Auch sie wollte in der Heimaterde ruhen, und ihre Tochter Frau Elli Orlowski-Jantsch in 30823 Garbsen, Planetenring 74 hat ihr diesen Wunsch erfüllt. In Maffersdorf wird in der Kirche die Totenmesse und auf dem Friedhof die Urnenbeisetzung sein. Wer hätte gedacht, daβ das einmal möglich sein werde.

Allen Trauernden spreche ich unsere Anteilnahme aus, den in der Heimat Ruhenden wünsche ich den ewigen Frieden.

Ich bitte hier an dieser Stelle auch wieder, lassen Sie die noch erhaltenen deutschen Gräber mit den deutschen Grabinschriften auf dem Maffersdorfer Friedhof nicht eingehen; das sind Dokumente.

 

Ich danke für die Spenden an die Heimatstelle:

DM 20.- Gottwald (Buchenberg), Seidel (Waiblingen), Hefter (Schöngeising) Lang (Lofer), Hübner (Remscheid), Appelt (Neugablonz),

DM 25.- Joachimsthaler (Leonberg),

DM 30.- Hübner G. (Remscheid),

DM 40.- Sedlaty (Regensburg), Wolf (Limburg),

DM 50.- Jakob (Oberndorf/Tirol), Kambersky (Amberg),

DM 100.- Appelt (Neustadt), Beutel K. (Leinfelden) im Ged. an verst.Schwester.

 

Aus der Geschichte Maffersdorfer Häuser:

Haus Nr.13/(14) Maffersdorf r.N.

Diese Wirtschaft hing ursprünglich mit Nr.14 zusammen und wurde 1737 geteilt. Als erster bekannter Besitzer erscheint Hans Fiebiger, dessen Witwe das Gut 1587 dem Sohne Christoph verkauft (330 Schock). Er bewirtschaftet es 46 Jahre. Nach seinem Tode ging die Wirtschaft 1633 an den Sohn Michael über (330 Schock), während der jüngere Bruder Jakob den in der Nähe gelegenen Auengarten erhielt, der gleichfalls der Familie Fiebiger gehörte (17 Schock). Der älteste Bruder Georg hatte bereits 1631 das östlich anschlieβende Nachbargut (heute Nr.17) erworben. Michael Fiebiger starb um das Jahr 1665. Seine Witwe Barbara konnte das Gut nicht weiter halten und veräuβerte es 1668 dem Burggrafen (Herrschaftsverwalter) der Reichenberger Herrschaft Bernhard Flick um 260 Schock. Er entstammte einer Reichenberger Familie, war schon in jungen Jahren in herrschaftliche Dienste getreten, und wir finden ihn 1664 als Rentmeister, 1667 als Burggrafen erwähnt. Herrschaftshauptmann ist er von 1669 bis 1691. Seine Zeitgenossen schildern ihn als harten, ungerechten Mann, dessen Verordnungen kein Lob fanden. (Fortsetzung folgt)

 

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07 - JULI

Maffersdorf RHB 1994 Juliausgabe

 

Liebe Maffersdorfer,

schon wieder ist ein Monat um. Ich wünsche Ihnen zum Lesen dieses Berichtes ein schattiges Plätzchen in einem blühenden Sommergarten oder auf dem Balkon, damit es so recht gemütlich sei.

 

Ich beginne gleich mit meinem Bericht von den Treffen.

Am 30.4./1.5. fanden sich etwa 100 Teilnehmer am 10. Schülertreffen im Queens Hotel in Friedrichsdorf bei Frankfurt ein. Eingeladen und organisiert hatte Herr Hans Leubner (Frankfurt). Dem gemütlichen Abend in den Räumen des Hotels schloβ sich am Sonntagvormittag ein Ausflug zur Saalburg an. Am frühen Nachmittag muβten die meisten schon wieder von einander Abschied nehmen, denn viele hatten noch einen weiten Heimweg vor sich. In zwei Jahren will Frau Tallowitz / Prade die "Schüler" in den Harz rufen. Den Organisatoren spreche ich hier im Namen aller Teilnehmer ein Dankeschön aus.

 

Am Dreifaltigkeitswochenende fand wieder das traditionelle "Fohrttraffen" in Neugablonz statt. Mit ca. 60 Leuten war die Turnhallengaststätte gut gefüllt und die für Neugablonz typische "Familienathmosphäre" wurde bald spürbar. Die Spanne der Jahrgänge lag zwischen 1906 - 1935. Wir haben natürlich viele vermiβt, sei es daβ sie verstorben sind oder krank waren. Der Toten haben wir gedacht, den Kranken wünschen wir baldige Genesung. Neugablonz und Gieβen sind ehemals mit Bedacht als Orte für die Treffen gewählt worden, weil sie sowohl mit der Eisenbahn als auch mit dem Auto gut zu erreichen sind. Wir kamen zu der Ansicht, daβ einige unserer ehemaligen Nachbarn und Freunde, die wir so gerne getroffen hätten, noch nicht wissen, wie bequem und schnell man heute mit der Bahn fahren kann. Probieren Sie es das nächste Mal aus!

In die Maffersdorfer-Liste beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg haben sich heuer nur acht Leute eingetragen, was ja nicht heiβt, daβ nicht mehr dort waren, denn der Tag ist ja weniger ein Ortstreffen, als vielmehr in der groβen Gemeinschaft ein Bekenntnis zur Heimat. Wenn man dazu all die vielen kulturellen Angebote noch wahrnehmen will, wird die Zeit immer zu kurz. Über dieses Treffen wird an anderer Stelle Kompetenteres gesagt.

 

Zusammenfassend stelle ich fest, daβ heuer an den Zusammenkünften in Gieβen, Friedrichsdorf, Nürnberg und Neugablonz insgesamt etwa 220 Maffersdorfer teilgenommen haben. Das ist sehr erfreulich gewesen. Trotzdem möchte ich auch die ermuntern, zu den Treffen zu kommen, die immer wieder zögern. Sprechen Sie sich mit einigen Ihrer Freunde ab, dann sind Sie in der Maffersdorfer Ortsfamilie bald wieder daheim. Gieβen und Neugablonz sind doch ein guter Treffpunkt, wo man aus allen Richtungen zusammenkommen kann. Ein wichtiges Ereignis, das ich auch bei allen Treffen angesprochen habe, möchte ich hier für die noch erwähnen, die nicht dabei waren: Im September 1995 findet in Augsburg das groβe Jubiläumstreffen des Kreises Reichenberg statt. Halten Sie sich den Termin frei. Wenn ich das ein gutes Jahr vorher ankündige, müβte es doch möglich sein.

 

Herzliche Glück-und Segenswünsche zum Geburtstag

überbracht mit einem Sträuβlein gebunden aus Zufriedenheit, Dankbarkeit, Mut, Freude und Zuversicht am

1.zum 73. Wally Schäfer geb.Hofrichter in 52078 Aachen-Brand

3.zum 73. Rosl Ullrich geb.Fichtner in 44869 Wattenscheid-Eppendorf

63. Annelies Rösner geb.Wöhl in 91096 Möhrendorf,Kirschenstr. 4

4.zum 66. Rudolf Andel in 37574 Einbeck

72. Walli Wundrak geb. Gahlert in 76287 Rheinstetten

5.zum 77. Prof.Dr.Wilh. Mallmann in A-5020 Salzburg

6.zum 80. Marie Kirchhof geb. Kother in 73529 Schwäb.-Gmünd, Czischstr.10

8.zum 68. Franz Gärtner in 31224 Peine

9.zum 82. Marie Wünsch in 03238 Finsterwalde

65. Helga Hoyer in 87600 Kaufbeuren, Am Leinauer Hang 11

83. Marta Mittich geb.Lange in 35460 Mainzlar

10.zum 66. Margit Garber geb.Ressel in 87435 Kempten

84. Wilhelm Mrkwitschka in 86438 Kissing, Ahornstr.8

12.zum 65. Erich Gutbier in 42281 Wuppertal-Barmen, Hatzfelder Str.261

91. Grete Nowak geb.Neuwinger in 70597 Stuttgart, Laustr.15

13.zum 70. Grete Erle geb.Stärz in 35578 Wetzlar, Sachsenweg 6

14.zum 64. Franz Hübner in 87600 Neugablonz, Hüttenstr. 58c

72. Gerda Appelt geb.Staatz in 65207 Wiesbaden-Rambach

76. Martha Streit geb. Moisel in 04129 Leipzig

79. Margarethe Appelt geb.Hübner in 06507 Bad Suderode

86. Adele Thiel in 84478 Waldkraiburg

88. Franz Mittich in 35460 Mainzlar

15.zum 68. Norbert Gärtner in 30559 Hannover

16.zum 83. Hilde Stangl in 65232 Taunusstein, Im Biengarten 6 17.zum 80. Kurt Beutel in 70771 Leinfelden-Echterdingen, Wilhelmstr.21

18.zum 89. Marie Preiβer geb. Scholze in 35394 Gieβen

20.zum 60. Kurt Kopetzky in 35423 Lich

70. Annelies Pfeffer geb.Elstner in 61350 Bad Homburg, Schwalbacher Str. 6

21.zum 50. Heidi Markowski geb. Siegmund in Dessau

90. Elisabeth Glaser geb.Spandrsyk in 73734 Esslingen, Parkstr. 135

22.zum 65. Roland Preisser in I-21020 Casale Litta, Via S.Allende 20

84. Wilma Patzelt geb.Scheffel in A-5020 Salzburg

27.zum 61. Erika Pietsch geb. Stohs jetzt in 74189 Weinsberg, Flürlenstr.28

28.zum 63. Elbel Elisabeth geb.Theinl in 44536 Lünen, Dortmunder Str. 42

86. Martha Dreiseidler in Maffersdorf 359, CR-46311 Liberec 30

31.zum 83. Hans Butschek in 83301 Traunreut

 

Leider verspätet geht ein herzlicher Glückwunsch zur Goldenen Hochzeit an das Ehepaar Heinz und Liesl Schütze in 30655 Hannover, Henniesruh 43. So viele Tropfen es am Goldenen Hochzeitstag geregnet hat, so viele glückliche Stunden mögen Ihnen beiden noch beschieden sein.

 

Totengedenken

Am 28.10 war sie Oma geworden und hatte sich riesig über den kleinen Sonnenschein gefreut: Frau Gerti Pröser geb. Gärtner in Eppelheim. Nicht lange war ihr diese Freude gegönnt, aber ich hoffe, sie hat ihr im letzten halben Jahr ihres schweren und jahrelangen Leidens geholfen, als sie den Kelch bis zur Neige trinken muβte. Sie starb am 18.4. im Alter von 67 Jahren. In ihrer Familie und unter den Freunden hat sie eine groβe Lücke hinterlassen. Allen, die um sie trauern, wünschen wir Trost.

Ebenfalls im April verschied Frau Marie Wundrak (Schuster) in Neu-Gülze. Im Januar hatte sie noch den 85. Geburtstag feiern können. Ihrer Tochter Annelies und dem Sohn Ernst mit ihren Familien spreche ich auf diesem Wege unsere Anteilnahme aus.

Der 13.Januar 1994 ist der Todestag für Frau Berta Stohs geb. Schiffner. Ich hätte ihr gerne im August zum 95. Geburtstag gratuliert. 1993 waren ihre beiden Kinder Erich Stohs und Erika Pietsch geb. Stohs aus dem Vogtland zu ihr nach Weinsberg gezogen. So hat sie sich nicht mehr lange ihrer Fürsorge erfreuen können.

Schon im September 1993 ist in Reichenbach/Vogtland Herr Josef Brosche im 68. Lebensjahr nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Seiner Frau Annemarie und der Schwester Anni Agary spreche ich unser Mitgefühl aus.

 

Nun geht es wieder ein Stückchen weiter mit unseren " Hausgeschichten "

Haus Nr. 13 / 14 - Fortsetzung -

Am 31.Jänner 1689 verkaufte Flick das Gut um 400 Schock dem Georg Wehle junior. Von dessen Witwe kam es 1718 um 250 Schock an ihren künftigen Ehemann Christian Jakobitz. Aus unbekannten Gründen lieβ dieser eines schönen Tages Familie und Besitztum im Stich und entfloh, wahrscheinlich schuldenhalber, und blieb verschollen. Die zurückgelassene Gattin teilte nunmehr 1737 ihr Gut unter ihre beiden Söhne aus erster Ehe.

Den westlichen Teil ( Nr.13 ) erhielt Hans Adam Wehl um 170 Schock. 1767 verkaufte seine Witwe das Gut dem Sohne Anton Wöhl um 200 Schock. Von diesem kam es am 10.September 1803 an den Sohn Josef Wöhl im Ausmaβe von 41 Joch 1441 Quadratklafter. Von den späteren Besitzern aus der Familie Wöhl seien angeführt: um 1866 Johann Wöhl, um 1880 Franziska Wöhl. Nachher kam das Gut in den Besitz der Familie Pfeifer.

( An dieser Geschichte ist gut die Veränderung eines Namens durch die verschiedenen Schreiber der Grundbücher erkennbar.)

Bei der Teilung 1737 erhielt den östlichen Teil ( Nr.14 ) Hans Christoph Wehl um 120 Schock. Schon zwei Jahre später war das Gut wieder verwaist. Am 5.3.1739 erwarb es Gottfried Streit aus Friedrichswald um 205 Schock, verkaufte es jedoch bereits 1740 um 225 Schock an Gottfried Elger, der noch 1785 im Besitz der Wirtschaft war. Die folgenden Besitzer sind unbekannt. Ab 1850 ist Nr.14 im Besitz der Familie Stumpfe. 1938 heiratete die Witwe von Willi Stumpfe, der 1934 gestorben war, wieder. So hieβ der letzte Besitzer Jantsch. Frau Stumpfe-Jantsch ist 1976, Herr Jantsch 1982 in der Gegend um Halle gestorben. Die Tochter von Willi Stumpfe, Margit Hundt, lebt heute in Zehringen. Der Sohn Herbert Jantsch ist 1992 infolge eines Herzversagens tödlich verunglückt. Heute ist das Haus völlig umgebaut und kein Bauernhof mehr.

Ich wiederhole hier noch einmal meine Bitte: Wenn Sie die Geschichte eines Hauses, einer Familie bis in die Gegenwart vervollständigen können, dann schreiben Sie es mir bitte auf. Ich bedanke mich schon jetzt dafür. Die Serie wird fortgesetzt.

 

Am Ende mein Dank für die Spenden an die Heimatstelle.

Die Buchführung für das Jahr 1993 wurde von Herrn Peterschilek wieder gewissenhaft geprüft und in Ordnung befunden. Auf beiden Treffen wurde der Kassenbericht vorgetragen und Entlastung erteilt. Ich danke Herrn Peterschilek für die Kassenprüfung und meinem Mann für die Buchführung.

 

Im Mai gingen bei der Heimatstelle ein:

DM 20.- Hufenbach Magit (Heilbronn) im Ged.an Gerti Pröser

DM 20.- Sitte (Augsburg), Blaschke (Heubach), Agary (Kempten), Glaser (Rosenheim), Stumpfe (Lindau), Suchy (Berg.Gladb.),

DM 30.- Schmidt (Frohnloh), Lind (Laubach),

DM 40.- Dehler (Remscheid),

DM 42.- Peukert (Wien),

DM 50.- Buss (Kürten), Kuhl (Weilheim),

DM 80.- Schwarzbach (Königshofen),

DM 100.- Ginzkey (Bartholomae), Wundrak (Rheinstetten), Appelt (Karlsbad).

 

Ich wünsche allen, die die Maffersdorfer Spalte lesen, einen schönen Sommer.

I n g e  S c h w a r z

 

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08 - AUGUST

Maffersdorf RHB 1994 Augustausgabe

 

Liebe Maffersdorfer,

der Sommer ist die Zeit der Rosen, die uns jetzt in allen Farben und Formen erfreuen und mit ihrem Duft betören. Rosen bekommen wir von unseren besten Freunden geschenkt und sprechen eine eigene Sprache. Sie sagen uns, da ist jemand, der zu mir hält, der für mich da ist. Sie lassen aber auch Erinnerungen wach werden an besondere und festliche Ereignisse in unserem Leben. So wünsche ich einen schönen Rosenstrauβ allen, die im August ( hier genannt oder noch nicht genannt ) Geburtstag feiern. Wir gratulieren am

1.zum 76. Hildegard Walter in 86732 Oettingen,

2.zum 65. Helga Wenzel in 81369 München, Mainburger Str. 58 u. ihrem Bruder Helmut Wenzel in 84494 Neumarkt-St. Veit, Goethestr. 31

3.zum 71. Lieselotte Hasak geb. Glaser in 07768 Kahla

74. Ottomar Knechtel in CR-46804 Prosec n/N cp 427

4.zum 55. Erika Hackel geb. Schwarzbach in 60437 Frankfurt/M., Harheimerweg

67. Dorit Eifert geb. Maschke in 36323 Grebenau-Schwarz

69. Eleonore Orlowski geb. Jantsch in 30823 Garbsen

77. Ernst Scholz in 65428 Rüsselsheim

84. Anna Klausgraber in 63179 Obertshausen

85. Bertl Hönig geb. Hübner in 85049 Ingolstadt, Fechtgasse 1

97. Anna Leipold geb. Thürl in 91301 Forchheim, Altenh. St. Elisabeth

6.zum 69. Erika Linke in 29221 Celle

7.zum 73. Rudolf Stumpfe in 88131 Lindau

8.zum 68. Erich Möller in 45768 Hamm, Schützenstr. 8b

84. Appelt Elisabeth geb. Kühnel in 76307 Karlsbad

9.zum 83. Berta Patzelt geb. Bittner in 76185 Karlsruhe

10.zum 85. Emmy Künzel geb. Hefter,verw. Ihme in 08132 Mülsen-St. Jakob, Nebenstr. 171

72. Dorothea Demel geb.Appelt in 52372 Kreuzau-Stockheim

11.zum 69. Franz Pfeifer in 35321 Laubach, Gieβener Str.26

82. Gerta Gottwald geb.Hübner in 17166 Teterow, Börnungsstr.15

12.zum 70. Alfred Gärtner in 65589 Niederzeuzheim, Ferd.-Dirich-Str. 13

71. Liselotte Roth in 97084 Würzburg

13.zum 78. Hilde Preibisch geb. Fischer in 17036 Neubrandenburg

15.zum 93. Anna Herrmann geb. Wänke in 35394 Gieβen

16.zum 71. Fritz Patzelt in 41749 Viersen, Helmut Wänke in 96050 Bamberg, Alfred König in 87600 Kaufbeuren

88. Emmy Schwarzbach geb. Göhler in 87488 Betzigau

18.zum 88. Marie Schönbeckova Maffersdorf 1301 CR-46311 Liberec 30

19.zum 61. Dr. Käthe Deutsch geb. Hopf in 15566 Schöneiche, Wildkanzelweg 14

70. Erich Buchar in 85586 Poing, Hochfellnstr.6

86. Martha Scholze geb.Brosche in 73525 Schwäb.-Gmünd

20.zum 67. Bertl Oberüber geb. Hütter in 39524 Melkof

72. Edeltraut Kaulfuβ geb. Möller in 87600 Neugablonz

23.zum 68. Edeltraud Tischer in 87600 Neugablonz

24.zum 67. Erich Selinger in 41748 Viersen

71. Emmi Stein geb. Glaser in 01140 Berlin, Allee d.Kosmonauten 78

26.zum 75. Erika Peukert in A-1100 Wien 10, Keldorfergasse 2/3/4

28.zum 70. Marta Posselt geb. Hübner in 64546 Mörfelden-Walldorf, Mainstr.49

 

Ich weise noch einmal daraufhin, daβ die Geburtstage zwischen 60 und 65 nur dann angeführt werden dürfen, wenn der Geburtstag zum erstenmal genannt wird.

 

Auf meinem Kalenderblatt steht: Gott schenkt uns Erinnerungen, damit wir Rosen im Winter haben. Darum führe ich Sie jetzt auch gleich wieder in die Vergangenheit mit einer weiteren "Hausgeschichte" von A. Appelt.

Haus Nr. 17 in Maffersdorf r.N.

Dieses Gut war 1560 im Besitze des Benesch Schwarzbach. Es wurde am Sonntage Quasimodogeniti 1579 von der Mutter dem Sohne Mertt Schwarzbach um 135 Schock überlassen. Die Witwe des Käufers verkaufte die Wirtschaft am 23.Mai 1620 dem Michel Schwarzbach um 230 Schock. Von diesem kam der Besitz im März 1631 um 255 Schock an den Georg Fiebiger. Dieser saβ mit seiner Frau Anna und den Kindern Hans, Michel, Elias und Georg noch 1651 drauf. Nach seinem Tode verkaufte die Witwe das Gut am 3.März 1665 dem Christoph Bargkmann um 205 Schock. Dieser überlieβ es seinem Sohne Gottfried Bergmann 1689 um 150 Schock. 36 Jahre später kam es für 172 Schock an Gottfried Nöhring. In dieser Familie blieb die Wirtschaft nun über 100 Jahre. 1752 erhielt sie der Sohn Gottfried um 370 Schock, von ihm erbte sie der Sohn Franz 1779 um 330 Schock.

Als das Gut am 13.Juni 1815 an den gleichnamigen Sohn Franz Nöhring um 1800 Gulden überging, hatte es ein Ausmaβ von 40 Joch und 185 Quadratklafter. Wann und auf welche Weise es in den Besitz der Familie Stumpfe kam, konnte nicht ermittelt werden. 1866 besaβ es ein Augustin Stumpfe senior, welcher von 1850-1870 das Amt eines Gemeindevorstehers von Maffersdorf r.N. versah. Aus seiner Amtszeit seien aus dem Jahr 1866 einige statistische Angaben angefügt: Maffersdorf r.N. zählte damals in 158 Häusern 1076 Einwohner. Die Äcker umfaβten 547 Joch, die Wiesen 120 Joch, die Wälder 143 Joch; das sind zusammen 889 Joch. (Joch ist wie Tagwerk und Morgen ein altes Feldmaβ. Es ist etwa das, was man mit einem Gespann -Joch- Ochsen an einem Tag pflügen konnte; also etwa zwischen 1/3 - 2/3 Hektar.) Es gab 46 Pferde, 10 Zugochsen, 121 Kühe, 18 Stück Jungvieh und 10 Ziegen. Die Industrie lag damals noch in bescheidenen Anfängen. (Aus diesem Jahre stammt auch das älteste Foto von Maffersdorf - S.4 in "Maffersdorf - Geschichte und Entwicklung".)

1875 finden wir Marie Stumpfe als Besitzerin, desgleichen noch 1881. 1904 erscheint Anna Stumpfe als Eigentümerin. Aus dieser Familie stammte auch Bürgermeister Anton Stumpfe, gewählt am 2.Oktober 1923, gestorben am 23.Mai 1934. Die Schulchronik enthält über diesen traurigen Fall folgende Eintragung: " Um 7.45 Uhr abends begab sich der Bürgermeister Anton Stumpfe in Begleitung einiger Mitglieder der Gemeindevertretung zu einer Gemeindevertretungssitzung in die hiesige Schule. Er stürzte plötzlich, von einem Gehirnschlage getroffen, auf der vierten Stufe zum zweiten Stockwerke zusammen. Er wurde vom Direktor der Mädchenschule und einigen Vertretungsmitgliedern in die Kanzlei der Mädchenschule getragen, wo er nach kurzer Zeit verschied. Um 8.45 Uhr stellte der rasch herbeigeholte Arzt Dr. Emil Molitor den eingetretenen Tod fest. Bürgermeister A. Stumpfe stand im 39. Lebensjahr und hatte trotz seiner kurzen Amtstätigkeit gezeigt, daβ er das Zeug in sich habe, auch unter den hiesigen schwierigen Parteiumständen eine groβe Gemeinde zu leiten."

Seine Witwe, Frau Antonie Stumpfe geb. Wundrak, blieb mit den Kindern Marie und Anton bis zur Vertreibung im Besitze der Wirtschaft. Sie starb 1967 in Schwäb.-Gmünd, wo sie mit ihrer Tochter Marie verh. Hönig (1910 - 1992) eine zweite Heimat gefunden hatte. Der Sohn Anton (* 1920) lebte mit seiner Frau Lucia geb. Rauer in Hadamar, wo er 1994 einem schweren Herzleiden erlag.

 

Haus Nr.18 in Maffersdorf r.N.

wird am Ende für die Neuroder interessant.

Dieses Bauerngut gehörte um 1564 dem Matthes Tischer, von dessen Gläubigern es am 2.April 1578 um 300 Schock an den Merten Kiesewetter verkauft wurde.

Bereits zwei Jahre später war dieser gezwungen, den Besitz dem Sohne des früheren Besitzers, dem Hans Tischer, um 270 Schock zu überlassen. Am 24. März 1592 ging Hans Tischer einen Tausch mit Peter Leubner gegen dessen Auengarten (Nr.99) ein, wobei Leubner noch 163 Schock draufgab. Nach Peter Leubners Tod verkaufte seine Witwe das Bauerngut 1617 um 230 Schock ihrem Sohne Christov Leubner, der es fast während der ganzen Schreckenszeit des 30jährigen Krieges besaβ. 1646 verkaufte er es seinem Sohne Michael Leubner um 100 Schock. Schon 1647 wechselte das Gut neuerlich den Besitzer, indem es um 100 Schock dem Jakob Apelt überlassen wird. Dessen Familie zählte 1651 auβer der Frau Anna noch die Söhne Christoph, Georg und Michael sowie eine Tochter namens Anna. Jakob Apelt übergab das Gut am 10. Jänner 1683 seinem jüngsten Sohne Andreas um 112 Schock und starb ein Jahr später, während seine Frau Anna, die das Ausgedinge auf der Wirtschaft besaβ, 1695 im Alter von 83 Jahren verschied. Andreas Apelt, oder wie er sich später schreibt, Appelt, starb um 1723, denn am 25.April dieses Jahres verkauft seine Witwe das Fahrgut dem Melchior Appelt um 170 Schock.

Am 13. April 1744 verkaufte die Obrigkeit das Gut des verstorbenen Melchior Appelt dem Andreas Schwarzbach aus Altharzdorf für 175 Schock, in dessen Familie sich das Anwesen bis 1945 forterbte. 1778 erhielt es der Sohn Gottfried, der es noch 1785 besaβ. 1866 ist Josef Schwarzbach genannt, 1882 Ignaz Schwarzbach. Dieser Name findet sich auch noch im Hausbesitzerverzeichnis zum Lageplan der Marktgemeinde Maffersdorf aus den Vorkriegsjahren.

Von Josef Schwarzbach soll der Vorschlag stammen, den seit 1840 neugegründeten Ortsteil "Neurode" also zu nennen.

Hier füge ich wieder die Bitte an, wer etwas über das Haus und die letzten Besitzer weiβ, möge es mir mitteilen. Das Haus stand an der Röchlitzer Straβe.

 

 

Zum Schluβ bleibt mir wieder Dank zu sagen für die

Spenden, die bis 20. Juni bei der Heimatstelle eingingen.

DM 10.- Butz (Neugablonz)

DM 20.- Sluka (Neugablonz),Wirth (München), Skolaude (München), Hoyer (Kaufbeuren),Walter (Oettingen),

DM 30.- Wünsch (Welzheim),Geppert (Königsbrunn), Schwarzbach (Frankfurt),

DM 50.- Schütze (Hannover), Appelt (Kaufbeuren)

DM 100.- Brosche (Königsbrunn), Erle (Wetzlar).

DM 25.- in Briefmarken Hauser (Lauchhammer)

 

Band 2 der Chronik ist inzwischen im Rohbau fertig und geht jetzt dann in die Druckerei, wo die Arbeit mit dem Setzer beginnt.

 

Ich schlieβe mit einem herzlichen Gruβ und der Bitte: Vergessen Sie die Alten und Kranken nicht ! Sie freuen sich so sehr über Post und Grüβe. Immer wieder heiβt es in Briefen: "Ich habe mich so sehr über die Geburtstagswünsche von Heimatfreunden gefreut. Wie schön, daβ man nicht vergessen ist."

 

nach OBEN

09 - SEPTEMBER

Maffersdorf RHB 1994 Septemberausgabe

 

Liebe Maffersdorfer,

der September ist mein Wandermonat. Da gehe ich gerne in die Berge. Eine Welt voller kleiner Wunder zeigt sich am Wegrand. In der klaren Luft bietet der Gipfel eine weite Sicht. Von oben gesehen sind alle Dinge so klein. Sogar manches Problem und manche Sorge relativieren sich.

Ein Geburtstag ist auch so ein Gipfel, von dem aus man Ausschau und Rückschau halten kann. Ich wünsche Ihnen, daβ Sie viel Schönes sehen und Freude und Dankbarkeit auf den weiteren Weg zum nächsten Gipfel mitnehmen können. In diesem Sinne "Berg Heil" allen, die im September Geburtstag feiern.

2. - 67. Helga Zehle/Schwarz in 22589 Hamburg,

74. Lea Rühle/Pistorius in 35396 Giessen,

78. Franz Porsche in 35410 Hungen,

3. - 84. Hermine Schwarzbach/Jakob in 84513 Töging ,

6. - 59. Erwin Möller in 88499 Riedlingen, Uhlandstr.7,

74. Christl Mayr/Kathrein in A-6233 Kramsach/Tirol,

7. - 82. Trude Gronich-Hübel/Krause in Toronto/Canada,

9. - 59. Diethild Neubacher/Richter in 82327 Tutzing, Diemendorf 29,

74. Albrecht Appelt in 34260 Kaufungen,

11. - 71. Ilse Kundlatsch/Lang in 87600 Neugablonz, Ursula Leisch/Rothe in 82152 Planegg,

13. - 65. Walter Reinhold in 13870 Sao Joao da Boa Vista, Brasilien,

14. - 86. Elisabeth Zeh/Hofmann in 89537 Giengen/Brenz,

15. - 53. Marianne Sehnel/Benesch in 35516 Münzenberg, Goethrstr.15,

66. Marga Brand/Möller in 35423 Lich,

69. Emil Hoyer in 87600 Kaufbeuren,

94. Berta Storch/Wolf in 81547 München, Altenheim Tauernstr.

16. - 70. Magdalena Ullmann/Hudetz in 65934 Frankfurt, Taunusblick 2,

83. Rosa Hübel/Glaser in 35394 Giessen,

84. Marie Ortig/Neufuβ in 07381 Pöβneck,

17. - 67. Hilde Sitte in Maffersdorf 339, CR-46311 Liberec 30,

87. Hermine Preibisch/Hütter in 35321 Laubach,

18. - 76. Anni Fischera/Pintscher in Maffersdorf 140,

83. Erwin Siegmund in 06132 Halle,

19. - 58. Hermann Wundrak (Drogerie) in 23966 Wismar, Dr.-Leber-Str.40B,

69. Ilse Zentsch/Jakob in 03238 Finsterwalde,

20. - 60. Gerda Erben/Schmidt in 92271 Freihung, Mühlbergerstr.19,

65. Annelies Holzapfel/Möller in 35321 Laubach,

21. - 67. Amanda Wegener/Schär in 39167 Niederndodeleben,

81. Elfriede Winter/Arnold in 90587 Veitsbronn,

22. - 71. Hannne Neubauer/Porsche in 36251 Bad Hersfeld,

80. Else Linke in 30519 Hannover, Liebrechtstr. 10,

23. - 67. Helga Andel/Schwertner in 37574 Einbeck,

24. - 66. Elisabeth Keβler/Schröder in 32760 Heiligenkirchen,

72. Lucia Stumpfe/Rauer in 65589 Hadamar,

84. Marie Tandler/Krause in 58809 Neuenrade,

26. - 90. Artur Klausgraber in 63179 Obertshausen, Laakirchener Str.66,

27. - 71. Erich Bergmann in 71277 Rutesheim,

78. Elfriede Ehrlich/Tschersowski in 71101 Schönaich,

28. - 74. Gerda Hütter/Kraus in 53179 Bonn,

29. - 65. Sieglinde Degenhardt/Lorenz in 99734 Nordhausen,

76. Ilse Pöhl/Seidel in 51373 Leverkusen.

 

 

Prof. Dr. h.c. Ferdinand ("Ferry") Porsche

am 19.September 85 Jahre alt.

Wir Maffersdorfer gratulieren ihm ganz herzlich zu seinem Geburtstag, denn so ein biβchen zählen wir ihn ja zu uns, obwohl er in Wiener Neustadt geboren wurde. Sein Groβvater betrieb in Maffersdorf die Porsche-Klempnerei. Sein Vater, der spätere Volkswagenkonstrukteur, verlieβ mit 18 Jahren seinen Heimatort, um in Wien den langen und harten Weg zu beginnen, der ihn zu seinem Traumziel führen sollte. Als Ferry 1909 geboren wurde, war sein Vater techn. Direktor bei der "Österr. Motorengesellschaft" (Daimler), und seine von ihm konstruierten Viersitzer in Stromlinienform mit 90-PS-Motoren belegten 1910 bei der Prinz-Heinrich-Fahrt die ersten drei Plätze. Da ist es gar nicht anders möglich, als daβ der Sohn von der Leidenschaft zu Motoren und deren Konstruktion erfaβt wurde. Sein erstes Auto hatte er 1920 vom Vater zu Weihnachten bekommen, das er dann drei Jahre später in Stuttgart aber nicht fahren durfte, weil ihn die Polizei zum Fahren eines Autos für zu jung erachtete. 1931 begann er seine Tätigkeit als Konstrukteur im Entwicklungsbüro seines Vaters in Stuttgart. In Gmünd in Kärnten, wohin die Firma während des Krieges ausgelagert war, entwickelte Ferry Porsche um 1945 jenen legendären Porsche 356 auf der Basis des Volkswagens seines Vaters. Es war das erste Auto, das seinen Namen "Porsche" trug. Zurück in Stuttgart ging dieser Wagen 1950 in Serienfertigung. So wie der Vater war auch der Sohn begeistert vom Autorennsport. Spektakulärstes Porscheprojekt der frühen 30er Jahre war der berühmte Grand Prix-Rennwagen der Auto Union, mit dem Bernd Rosemeyer Renngeschichte machte. Viele Male gewann Porsche die 24 Stunden von Le Mans, das schwierigste Langstreckenrennen unserer Zeit, und die berühmte "Targa Florio" auf Sizilien. Krönung seiner Arbeit ist wohl nach allen Erfolgen das 1972 fertiggestellte Forschungs- und Entwicklungszentrum in Weissach.

Sportliche Erfolge, der Aufstieg seines Werkes und viele Auszeichnungen und Ehrungen ( 959 - Groβes Verdienstkreuz der Bundesrepublik, 1965 - Titel Dr. techn. h.c. durch die Techn. Hochschule Wien, 1975 - Groβes Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich, 1978 - Wilhelm-Exner-Medaille, 1979 - Stern zum Groβen Verdienstkreuz der Bundesrepublik, 1984 - Titel "Professor" 1985 - Titel "Senator E.h.", um einige zu nennen.), das alles mag für Ferdinand Anton Ernst Porsche sehr wichtig gewesen sein auf seinem Weg zum Erfolg bis heute.

Ich meine aber, etwas Entscheidendes ist das Menschliche, die Bindung an Familie und Heimat. Auch das stimmte und stimmt in seinem Leben. 1935 heiratete er die Stuttgarterin Fräulein Dorothea Reitz, und sie wurde für ihn eine unentbehrliche Weggefährtin und die Mutter seiner vier Söhne. Wenn sie, wie es in der Festschrift zum 80. Geburtstag nachzulesen ist, als Frau "Dodo" Porsche auch als die Mutter der Firma Porsche bezeichnet wird, sagt das sehr viel aus. Und ich meine, es waren die Familie und das Haus, wo er immer wieder Ruhe, Kraft und Ideen holen konnte. Doch nicht nur das, die nächste Generation trat in die Fuβstapfen von Vater und Groβvater. Auch das gibt Mut und Zuversicht. Der älteste Sohn Porsches, Ferdinand Alexander, entwarf die noch heute gültige Karosserieform des von seinem Vater in den 60er Jahren entwickelten 911er. An der Motorenentwicklung des 911 beteiligte Porsche auch den jungen Ferdinand Piech, den Sohn seiner Schwester Louise Piech. Ein weiterer Satz fiel mir in den Festschriften auf: Nach dem Tod seiner Frau 1985 - nach der "Liebe auf den ersten Blick" im Jahre 1927 und fünf Jahrzehnten glücklicher Ehe - findet er weiterhin festen Rückhalt in seiner Familie und blieb auch nach seinem Rückzug vom Vorsitz des Aufsichtsrates Ansprechpartner für alle Mitarbeiter.

Zum Schluβ möchte ich den Bogen mit Maffersdorf wieder schlieβen. Obwohl Professor Dr. h.c. Ferdinand Porsche sicher und mit Recht Österreich und Maffersdorf  ...

Baden-Württemberg als seine Heimat bezeichnen wird, hat er doch seine Wurzeln auch im ehemaligen Nordböhmen, wo das Elternhaus seines Vaters stand und steht, wo eine Seite seiner Vorfahren gelebt hat. Dr. Walther Zügel charakterisierte den Jubilar vor 5 Jahren mit den Worten: kraftvoll, aber dabei doch zart - robust, aber doch auch verletzlich - dynamisch, aber nicht auf die laute Art - beharrlich und zielgerichtet - mit Wissen und Können begabt -unermüdlich und nie resignierend - liebenswürdig und doch bestimmt - ruhender Pol und auch zur Eile treibender Motor. Vieles davon kann man, wenn man die Lebensgeschichte des Vaters und seine Jugend in Maffersdorf und den Menschenschlag der Sudetendeutschen kennt, dort grundgelegt finden.

So möge mir Herr Prof. Dr. h.c. Ferdinand Porsche verzeihen, wenn ich ihn hier ein wenig zum Maffersdorfer mache, und unsere Wünsche für weitere glückliche, gesunde und erfolgreiche Jahre als von Herzen kommend entgegennehmen.

 

 

Totengedenken:

Nun sich das Herz von allem löste,
was es an Glück und Gut umschlie
βt,
komm, Tröster, Heiliger Geist, und tröste,
der du aus Gottes Herzen flieβt.

 

Die erste Todesanzeige im Juli kam aus 23968 Wismar, R.-Wagner-Str.02/564. Dort trauern Heidrun und Uwe Gratz mit Michael und Mathias um die Mutter und Oma, Frau Waltraud Gottstein geb. Hirschmann. Nach langer schwerer Krankheit ging ihr Leben und Leiden am 27.6. zu Ende, ein paar Wochen nach ihrem 78. Geburtstag. Wir fühlen mit den Trauernden.

Am 4.Juli ist Frau Marie Kuhl geb. Frank nach kurzem Krankenhausaufenthalt im Alter von 87 Jahren friedlich in eine ewige Heimat entschlafen. "Die Zuversicht, sie gut aufgehoben zu wissen, tröstet uns", steht auf ihrer Todesanzeige. Herrn Hugo Kuhl in 82362 Weilheim, Eschenstr.9 und der Tochter Ingrid spreche ich in diesem Sinne die Anteilnahme der Maffersdorfer aus. Es war schön, daβ wir Frau Kuhl beim Treffen in Neugablonz noch unter uns haben konnten.

Am 10.Juli hat Frau Anna Leipold geb. Thürl einen Monat vor ihrem 97.Geburtstag für immer die Augen geschlossen, um "mit der Seele das ewige Licht zu schauen", würde ihr Neffe, Geistl. Rat Günther Thürl, hier angefügt haben. Sie wohnte viele Jahre im Altenheim St. Elisabeth in 91301 Forchheim, das er betreut. "Sie war nur 1 Tag im Bett, weil sie vor lauter Erschöpfung nicht mehr konnte... Zu Hause war sie ja bekannt als groβe Nothelferin. Das blieb sie bis zum Tod... Für mich ist halt wieder ein Loch entstanden." Viele von den alten Maffersdorfern werden wie Sie, Herr Pfarrer Thürl, empfinden und mitfühlen, da können Sie und alle trauernden Angehörigen sicher sein.

Einen Tag später verstarb im 89.Lebensjahr Frau Anna Hübner geb. Kirchhof in Waldkraiburg. Mühe und Arbeit war ihr Leben, Ruhe hat ihr Gott gegeben. Vor einem Jahr hatte sie noch einmal "aussiedeln" müssen, wie sie ihren Umzug in eine für sie bequemere Wohnung nannte. Für unsere alten Leute liegt das Kriegsende noch nah. Der Familie ihres Sohnes Walter Hübner in 84478 Waldkraiburg, Reichenberger Str. 24 spreche ich unsere Anteilnahme aus.

Zwei Tage nach seinem 60. Geburtstag, den er mit der Familie und vielen Freunden feierte, verstarb ganz plötzlich am 22.7. Herr Kurt Kopetzky . Da ist ein Wort des Trostes schwer zu finden, es bleibt Betroffenheit. Er wird vielen Menschen fehlen, besonders aber seiner Frau Hildegard in 35423 Lich und den 3 Kindern. Ihnen gilt unser Mitgefühl.

 

 

Heute ist für eine "Hausgeschichte" kein Platz mehr, nur noch für meinen Dank für die eingegangenen Spenden.

 

DM 10.-Vorbach (Neugablonz), Skolaude (Kaufbeuren),

DM 20.- Kölbl (Töging), Skerra (Berlin), Hilscher (Hameln), Weber (Gieβen), Neufuβ (Velbert), Appelt (Rambach),

DM 25.- Waller (Röbel),

DM 30.- Lucke (Piding), Wolf (Gieβen), Wünsch (Mauerstetten), Tauchmann (Eppelheim), Mrkwitschka (Kissing), Mittich (Staufenberg),

DM 40.- Dengg (Kempten),

DM 50.- Dr. Butschek (Hamburg), Engelbach (Homberg),

DM 80.- Leubner (Frankfurt),

DM 100.- Kahl (Schweinfurt), Grohmann (Wolfsburg), Hübner (Waldkraiburg) im Gedenken an verstorbene Mutter.

DM 10.- in Briefmarken Tack (Salow)

 

nach OBEN

10 - OKTOBER

MAFFERSDORF RHB 1994 Oktoberausgabe

 

Liebe Maffersdorfer,

heute laufen wir in Gedanken im Niederdorf die Röchlitzer Straβe ein wenig weiter ortseinwärts. Auf der rechten Seite lagen die Häuser Nr.19 und Nr.21. Im ersteren war die Gast- und Schankwirtschaft der Stumpfe Resi, für Nr. 21 sind im Hausbesitzerverzeichnis von 1935 Adolf Altmanns Erben angegeben. Die Nr. 20 bestand damals schon nicht mehr, trotzdem ist

Haus Nr. 20 in Maffersdorf r.N.

die "Hauptperson" in der heutigen Hausgeschichte. Da das Haus immerhin etwas mehr als 350 Jahre alt wurde, erzählt es selbst in den dürftigen Daten der Kaufbücher eine aufschluβreiche Geschichte. Bis zur Grundstücksteilung 1766 hing diese alte Stammwirtschaft mit Nr.21 zusammen. In einem Hausbesitzerverzeichnis wohl von 1910 - 1915 (da es eine Ablichtung ist, habe ich kein genaues Datum) ist Nr.20 mit Nr.19 zusammen auf "Schwarzbach Josefs Erben" geschrieben. Nun aber in das Jahr 1560. Damals erscheint in den Büchern ein Peter Korbitz als Besitzer. Er muβ jung gestorben sein, denn sein Bruder Mathes kauft das Gut vier Jahre später von den Waisen seines Bruders um 150 Schock. Mathes Korbitz scheint es allerdings auch nicht lange besessen zu haben, denn vor 1578 gehört es Hans Jakobitz, dessen Witwe es am 15.Juli jenes Jahres von den Kindern ihres verstorbenen Mannes um 200 Schock kauft. Sie scheint eine zweite Ehe mit Mathes Prunzel (Brunzlik) eingegangen zu sein, da das Gut bereits 1580 in dessen Besitz erscheint. Er wird noch 1624 als Gerichtsgeschworener genannt, dürfte aber kurz danach gestorben sein, da sein hinterlassenes Gut am 4.Mai 1624 um 200 Schock von der Ortsobrigkeit an Hans Hermann verkauft wird. In der Folgezeit traf den Ort das Unglück, in die Schreckenszeit des Dreiβigjährigen Krieges hineingezogen zu werden, da mit Albrecht von Waldsteins Tode 1634, die schützende Hand vom Herzogtume Friedland gesunken war. Eigenes und feindliches Kriegsvolk durchzog die Gegend, mancher Besitzer flüchtete vor den rohen Söldnerhorden und der verlassene Besitz muβte es entgelten. Auch von Hans Hermann hören wir nichts mehr, wohl aber, daβ am 20. Juli 1637 auf Befehl der Obrigkeit sein Gut (weilen das Wohngebäude undt Scheuer ganz zu grundt eingefallen undt das Gut drei Jahr lang wüst undt öde lieget...) dem Michael Schwarzbach um den geringen Betrag von 26 Schock verkauft wurde. Die Obrigkeit befreite das Gut 3 Jahre lang von allen Fuhren für die Herrschaft, 1 1/2 Jahre von allen Steuern und Hofdiensten und gewährte nachträglich noch Steuerfreiheit bis 1639. Diese Vergünstigungen setzten Michael Schwarzbach in den Stand, die Wirtschaft bis 1666 zu behaupten. Am 8.Oktober verkauft er das Gut nämlich um 184 Schock dem Christoph Hoffmanmn. Was aus seinen Kindern Martin, Ursula und Sara geworden ist, konnte nicht ermittelt werden. 1672 kauft Georg Neumann die Wirtschaft um 190 Schock und zehn Jahre später sein Bruder Elias um 110 Schock. Dieser überlieβ den Besitz 1689 dem Christoph Glaβer aus Harzdorf um 148 Schock. Warum die Wirtschaft vier Jahre später um 85 Schock von Amts wegen dem früheren Besitzer Elias Neumann zurückverkauft wurde, ist nicht bekannt. 1701 wechselt das Gut wieder über obrigkeitlichen Auftrag den Herrn. Am 6.April wird es um 60 Schock an Hans Georg Bargkmann verkauft. 25 Jahre blieb es nun in dessen Hand, bis es 1726 Christoph Möller von Proschwitz an sich brachte und nach zwei Jahren für 65 Schock an den östlichen Nachbarn Melchior Lange verkaufte. Melchior Lange scheint nicht viel Freude an seinem Besitz gehabt zu haben und war oft längere Zeit von daheim weg. Am 8.Juni 1737 verkaufte seine Frau "anstatt ihres Ehemannes, der schon ein Jahr im Lande herumfahrt und hat sagen lassen, daβ das Gut solle verkauft werden", das Fahrgut dem Gottfried Leubner um 50 Schock, während die Frau das zweite Gut noch behielt. Er scheint ein guter Wirtschafter gewesen zu sein, denn 24 Jahre später kam die Wirtschaft nach Leubners Tod um 150 Schock an seinen gleichnamigen Sohn. Dieser teilte das Gut 1766 und verkaufte die westliche Hälfte dem Josef Leubner um 75 Schock, während er die östliche Hälfte (nun Nr.21) selbst behielt. Die letzten Besitzer von Nr.20 Maffersdorf sind nach Josef Leubners Tod Ignaz Wöhl (1771 - 1785), 1807 wieder ein Josef Leubner und noch um 1892 ein Franz Leubner. Dann verschwindet das Haus.

Nr. 21 geht nach Gottfried Leubners Tod an Gottfried Elger und 1807 an seinen Sohn Anton Elger über. Er kauft die 17 Joch und 1292 Quadratklafter um 1000 Gulden. Dann kam das Gut in den Besitz der Familie Altmann.

Soweit, leicht gekürzt, der Text von A. Appelt.

Wenn man so die Geschichte eines Hauses gleichsam im Zeitraffer niederschreibt, kommt einem unwillkürlich der Vergleich mit dem Menschenleben: Höhen und Tiefen, Freud und Leid, Wohlstand und Armut. Und dabei ist nicht alles selber verdient oder verschuldet, Zeit und Umstände spielen eine groβe Rolle.

 

Allen, die im Oktober Geburtstag feiern, wünsche ich Freude, Wohlstand und Geborgenheit in ihrem "Lebenshaus". Allen, die sich schon etwas alt und gebrechlich fühlen, möchte ich sagen: Ein altes Haus hält vieles aus, es schenkt Wärme und Erinnerungen. Wir gratulieren am

1. - 73. Edith Meier/Kretschmer in Neurode, Tanvaldska 242,

2. - 74. Waltraut Drawenau/Hüttmann in 47057 Duisburg,

3. - 63. Walter Schönbek in 06507 Gernrode, Wolfgangstr. 1a,

70. Elfriede Moeller/Sachs in 82284 Grafrath, Zur Amperschlucht 25,

4. - 86. Gertrud Lange/Bahsler in 81925 München,

8. - 76. Traudl Schwarz in 35321 Laubach,

9. - 70. Lilli Schomann/Möller in 19273 Brahlstorf, Kiefernweg 22,

10. - 60. Liselotte Bräunlein/Scholz in 90559 Burgthann, Nelkenstr.8 ,

11. - 71. Lotte Kriz/Zappe in 10439 Berlin, Wichertstr. 20 ,

12. - 65. Margit Schier in 86199 Augsburg,

66. Margit Stein/Jäger in 35447 Reiskirchen-Ettinghausen,

80. Herbert Rühle in 35396 Gieβen, Finkenweg 8 ,

15. - 61. Annelies Neu/Knechtel in 35510 Butzbach, Solmser Str.16,

69. Margit Hartelt/Hübner in 86356 Neusäβ,

20. - 67. Franz Hönig in 65199 Wiesbaden,

82. Rosl Reichelt/Glaser in 60599 Frankf.-Oberrad,

21. - 82. Elisabeth Jakob/Pfeifer in A-6372 Oberndorf,

23. - 62. Edith Engelbach/Reichenauer in 34576 Homberg, Hessenallee 39,

69. Walter Roskowetz in 51103 Köln,

78. Rudolf Peterschilek in 82362 Weilheim,

26. - 55. Kurt Zappe in 87600 Neugablonz, Proschwitzer Str.1

73. Maria Stepanek/Seidel in 76131 Karlsruhe,

30. - 65. Anni Hübner in 55543 Bad Kreuznach, Brucknerstr. 12 ,

75. Marie Joachimsthaler/Diwok in 71229 Leonberg, Neue Ramtelstraβe 32,

 

Am Ende des Monats August erreichte mich aus Maffersdorf noch eine

Todesnachricht.

Am 23. 8. verstarb im 89. Lebensjahr Frau Marie Prade. Sie wohnte früher beim Weigelt-Schneider, zuletzt zwischen Friedhof und Badeteich. Ihrer Tochter Erni Masopust in Reichenberg spreche ich unsere Anteilnahme aus.

 

Nun noch herzlichen Dank für die bei mir eingegangenen Spenden. Sie werden alle für den Druck des zweiten Büchleins über Maffersdorf verwendet. Es wird umfangreicher als das erste werden und bis zum Jahresende fertig sein.

Es spendeten:

DM 20.- Fritsche (Neustadt), Selinger (Viersen), Pinn (Dusslingen), Weymann (Bernsdorf), Appelt (Bad Suderode),

DM 30.- Grünewald (Bad Kreuznach),

DM 42.- Weber (Ebergassing),

DM 50.- Demel (Kreuzau), Dietl (Deggendorf) und Ulbrich (Freising) im Gedenken an Gerti Pröser und Josi Brosche.

 

Ehe ich mich für diesen Monat wieder verabschiede, möchte ich noch eine Bitte aussprechen: Senden Sie mir doch Mitteilungen, die ins Heimatblatt kommen sollen, immer mindestens fünf Wochen vor dem Erscheinen des Blattes, in dem die Nachricht erwähnt werden soll. Mein Termin ist z. B. Ende August für das Oktoberheft, Ende September für das Novemberheft und Ende Oktober darf ich Ihnen schon frohe Weihnachten wünschen. Geben Sie mir bitte auch Kenntnis von erwähnenswerten, besonderen Ereignissen aus ihrem Familien- oder Freundeskreis, etwa Jubiläen, Ehrungen u.s.w. Sicher mag das der Betroffene oft nicht selber bekanntgeben, aber Freunde können es tun.

 

Als ich am 29. August diesen Bericht postfertig machte, las ich schnell zwischenhinein unsere Allgäuer Zeitung. Da fiel mir eine Notiz ins Auge, die ich unbedingt noch weitergeben muβ:

Louise Piech ,geb. Porsche wird heute 90

Es handelt sich um die in Wien geborene Tochter Ferdinand Porsches. In den 20er Jahren nahm sie mit beachtlichem Erfolg an Autorennen teil. Nach dem Krieg stand sie zwanzig Jahre an der Spitze des österreichischen Porsche- Unternehmens. Wie ihr Bruder Ferdinand (Septemberheft) zog sie sich auch 1991 aus der Geschäftsführung des Unternehmens zurück. Ferdinand Piech, eines ihrer vier Kinder, ist nun Chef von VW.

 

Zum Schluβ einen besonders herzlichen Gruβ an alle Kranken und Traurigen. Ich wünsche Ihnen jeden Tag eine kleine Freude und ein biβchen Hoffnung, dann ist es leichter, mutig zu sein.

 

Ihre I n g e  S c h w a r z

 

nach OBEN

11 - NOVEMBER

MAFFERSDORF RHB 1994 Novemberausgabe

 

Liebe Maffersdorfer,

alle unter Ihnen, die westlich der Brauereigeleise Haus und Wohnung hatten, wohnten auf den Gründen der ehemaligen Wirtschaften Nr. 23 und 25. Um die Jahrhundertwende waren beide Wirtschaften in den Besitz der Gemeinde übergegangen, parzelliert und bald bebaut worden. Ich will die Geschichte der beiden Wirtschaften nicht im einzelnen aufführen, aber ein paar Namen von ehemaligen Besitzern nennen, weil vielleicht mancher seine Vorfahren unter ihnen entdecken kann.

Nr. 25 gehörte um 1578 dem Matthes Seibt. Ihm folgen als Eigentümer Peter Schwarz, Peter Pfohl, Matz Güntzell von Rosenthal, Michael Nöhrig. Nach 1630 finden wir Georg Mildener, Andreas Schwarzbach, Jakob Appelt und Christof Riedel als Besitzer. Im Dreiβigjährigen Kriege leidet auch dieses Anwesen schwer. Nach 1700 folgen die Familien Günther aus Röchlitz, Löffler, Melchior Lang aus Proschwitz, Krätschmer und Müller/Möller. Ignaz Möller ist um 1830 Besitzer, er war in erster Ehe mit Maria Anna Tandler vermählt und heiratete nach deren Tode Magdalena Gärtner aus Lubokai. Ignaz Möller fand am 9.2.1838 auf der Rückkehr von einer Fahrt nach Turnau, erst 56 Jahre alt, den Tod durch Erfrieren. Der letzte Besitzer, Josef Elger, vereinigte 1892 die Wirtschaft Nr. 23 mit Nr. 25.

Nr. 25 gehörte 1560 dem Peter Stärz. Gegen Ende des 16.Jahrhunderts ist die Familie Koller/Köhler Eigentümerin. Vor dem Dreiβigjährigen Krieg ist Siegmund Tischer Besitzer, er muβ aber in den Wirren des Krieges ein unerwartetes Ende gefunden haben, denn 1637 wird über Betreiben der Obrigkeit sein "hinterlassenes Handgut, auf welchem die Gebäude ganz eingegangen, auch öde und wüst stehet" dem Nachbarn (Nr.23) Georg Mildener überlassen mit 1 1/2 Jahren Steuerfreiheit. Beide Grundstücke bleiben aber nur ein Jahr beisammen. Nach 1650 finden wir in den Kaufbüchern die Namen Wollmann/Ullmann, Leubner (4 Generationen) und Elger (3 Generationen) .

In alten Urkunden und Kaufbüchern verändern sich gelegentlich die Familiennamen durch Hör- oder Schreibfehler, oder weil etwas nicht besonders leserlich war. Siehe die Namen mit Schrägstrich.

 

Allen, die im November Geburtstag feiern,

wünsche ich, daβ ihnen Unglücksfälle, schwere Schicksalschläge und Notlagen erspart bleiben, daβ Glück und Freude im "Hause" wohnen mögen auch in den nächsten Generationen. Wir gratulieren am

1. - 81. Auguste Wisina in 76199 Karlsruhe-Rüppur

- 81. Marie Schwarz/ Wundrak in 35321 Laubach

8. - 88. Franz Tandler in 58809 Neuenrade

9. - 78. Marie Hartig in Maffersdorf 297, CR-46311 Liberec 30

- 85. Marie Schier/ Teubner in Maffersdorf 753

11. - 86. Else Klapke in Maffersdorf 1397

13. - 84. Maria Moeller in 82284 Grafrath

14. - 80. Sr. Hemma Schwarzbach in A-1238 Kalksburg, Breitenfurter Str.529

- 90. Rosa Wirth im L.-Feuerbach-Heim in 85579 Neubiberg, A.-Dürer-Str.

- 62. Hans Bernard in 67593 Westhofen, Wormser Str.64

- 68. Josef Wenzel in 01917 Kamenz

15. - 89. Adele Hübner/ Elger in 87600 Neugablonz

- 85. Ida Kloss/ Siebeneicher in 81249 München, Gündinger Str.7

16. - 73. G.R. Karl Stracke in 85276 Pfaffenhofen, Josef-Hipp-Str.16

- 58. Sieglinde Mellin/ Gärtner in 17495 Karlsburg, Schulstr. 15

- 80. Martl Schwarzbach/ Janausch in 80937 München, Starenweg 26

17. - 80. Friedl Anger/ Knappe in 88255 Baienfurt, Schillerstr. 2

18. - 71. Alice Stollowsky/ Richter in 87600 Neugablonz

- 60. Sieglinde Schier in CR-46312 Liberec 25, Na Strani 181

- 67. Sr. Maria Laurina Hiebel (Liesl) in 47929 Mülhausen

19. - 55. Dipl. Ing. Werner Skolaude in 81475 München, Maxhofstr.66

- 67. Helmut Appelt in 63322 Rödermark

- 65. Lieselotte Herget/ Schryter in 65719 Hofheim-Wallau, Steing.15

- 70. Anni Kühnel/ Peuker in 58636 Iserlohn, Hindenburgstr. 45

21. - 57. Renate Kellner/ Hannig in 99762 Niedersachswerfen, Am Bahnhof 4

- 82. Adolf Neumann in 84513 Töging

22. - 79. Alfred Siebeneicher in 99087 Erfurt

- 90. Marie Lammel im Altenheim in 65462 Gustavsburg

- 84. Asta Seibt/Habel in 93059 Regensburg

- 94. Elfriede Benesch/ Neufuβ in 35516 Münzenberg, Goethestr. 15

25. - 93. Gusti Pfeifer/ Habel (Pfeifermaler) in Maffersdorf 482

- 65. Marianne Horschak in 58089 Hagen, Ostpreuβenstr. 14

27. - 89. Gustav Neufuβ in 32052 Herford, Biemser Weg 68 a

- 89. Ida Hiebel/ Quaiser in A-1130 Wien

- 55. Gert Ginzel in 35396 Gieβen-Wieseck, Möserstr. 106

28. - 70. Gertrud Schreiber/ Hübner in 79183 Waldkirch, Eichbergweg 1

- 85. Otto Walter in 86732 Oettingen, Goethestr.6

29. - 60. Alois Piller in 90451 Nürnberg, Laurentiusstr. 10

30. - 67. Wally Loewe/ Görlach in 74189 Weinsberg

- 72. Gottfried Teubner in42119 Wuppertal

- 83. Hilde Meisnar in Maffersdorf 704

- 85. Elfriede Ginzel/ Schwarzbach in 35392 Gieβen, Aulweg 109

- 87. Ilse Czerny/ Schmidt im Altenheim in 82377 Penzberg, Gartenstr.2

 

Ein herzlicher Dank für die eingegangenen Spenden. Sie kommen alle der Herausgabe des 2. Bändchens über Maffersdorf zugute.

DM 20.- Stumpfe (Lindau), Peuker (Augsburg), Fähnrich (Waltenhofen), Hübel (Gieβen), Leisch (Planegg),

DM 30.- Knobloch (Augsburg), Peukert (Wien), Wenzel (München),

DM 40.- Patzelt (Salzburg),

DM 50.- Kaulfuβ (Neugablonz), Schier (Augsburg), Patzelt (Viersen), Wronna (Gescher), Pfeffer (Bad Homburg), ungenannt.

DM 100.- Hiebel (Wien).

 

Nun bleibt mir noch, mich für heute zu verabschieden. Der Monat beginnt mit unseren Besuchen auf den Friedhöfen. Jeder von uns vermiβt schmerzlich liebe Menschen. Wir sollten aber nicht vergessen, daβ die Toten nicht unendlich ferne von uns sind, sondern um uns, in unserer Nähe. Das kann man oft spüren. Der Monat endet mit dem 1. Advent. Das lenkt unseren Blick auf Weihnachten, auf die Tat Gottes zu unserer Erlösung. So gesehen ist der November kein trauriger Monat, ein stiller vielleicht, er sollte uns froh machen. Das wünsche ich allen Lesern.

I n g e  S c h w a r z

 

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12 - DEZEMBER

MAFFERSDORF RHB 1994 Dezemberheft

 

Liebe Maffersdorfer,

wie schnell ist es doch wieder Advent und Weihnachten geworden. Meinen wir nicht, es sei erst gewesen, daβ wir uns an den langen hellen Tagen des Sommers erfreut haben ? Vielleicht geht es Ihnen wie mir. Mir ist die Advent- und Weihnachtszeit zu laut, zu hell und zu marktschreierisch geworden. Manchmal habe ich das Gefühl, daβ sogar die Kinderfreude am Christfest verblaβt. Ist es, weil wir den Wechsel von Licht und Dunkelheit, von Aktivität und Ruhe, von Lautsein und Stille, von Wunsch und Verzicht immer mehr verwischen ?

Die Natur, wenn Sie wollen, der Schöpfer aller Dinge, hat es uns gezeigt: Ohne die Ruhe, ohne die Dunkelheit und ohne den Wechsel der Jahreszeit gibt es kein neues Leben, oder es verbraucht sich in kürzester Zeit. So ist es auch mit unserem Leben: Jede Freude, jedes Leid braucht die stillen Stunden, damit wir wieder "zu uns kommen" können. Nehmen Sie sich in den kommenden Wochen wirklich ab und zu die Zeit zur Einkehr bei sich selbst.

Die, die allein oder krank sind, werden nun sagen, das habe ich doch alle Tage. Sie müssen halt auch das Gegenteil suchen. Suchen, heiβt aktiv sein, heiβt nicht, auf etwas warten. Suchen Sie also die Geselligkeit, das Gespräch, den anderen Menschen, der vielleicht genau so einsam oder hilfsbedürftig ist wie Sie.

Unsere Vorfahren hatten es, denke ich, in dieser Hinsicht etwas leichter. Da war die Winterszeit noch dunkel, und die Ablenkungen waren wenige, ausgenommen, man suchte sie sich gemeinsam. Die Türen zum Nachbarn standen (notgedrungen?) offen. Man brauchte sich in vieler Hinsicht. Ich möchte damit natürlich nicht sagen, daβ alles besser war.

Bei meiner Arbeit am 2.Teil des Maffersdorf-Büchleins habe ich wieder in der Jäger-Chronik geschmökert. Da bin ich im Kapitel "Vergnügungen, Lustbarkeiten, Feste und Gebräuche" auf Die Spinnstuben gestoβen.

Weil ich meine, daβ das besser in den Dezemberbericht paβt, unterbreche ich die Serie über die alten Wirtschaften in Maffersdorf.

 

Jäger schreibt 1866. ... Die groβstädtischen Vergnügungen, als da sind: Theater, Konzerte, Bälle, Kasinos usw. wurden von unseren Dorfleuten niemals schmerzlich vermiβt, indem sie sich nach ihrer Art und Weise im eigenen Kreise sehr gut zu unterhalten wuβten.

Obenan sind die Spinnstuben zu nennen. Junges und altes Volk beiderlei Geschlechts kam abwechselnd in dem und jenem Hause zusammen mit Spinnrad und Rocken. In den langen Winterabenden hieβ es "zum Lichte" gehen. Diese "Lichtgänge" spielten eine vorzügliche Rolle und bildeten einen Glanzpunkt im gesellschaftlichen Leben des Landvolkes jener Zeit; sie standen an Werte weit über vielen der raffiniertesten Vergnügungen der vornehmen Welt. Frei von zwängendem Putz und zwingender Etikette nahm man in diese Dorfgesellschaften nicht die Verstellung zur Begleiterin, um Langeweile zu erlauern und Überdruβ davon zu tragen, sondern man ging hin in Alltagsgewändern, saβ ganz ungezwungen "hemdärmelig" beisammen und das Vergnügen bot sich unvorbereitet von selber dar.

Da stand in der Stube unweit vom Ofen ein langer hölzerner Leuchter mit brennendem Holzspan, rings im Kreise herum saβen die Gäste und lieβen die Räder schnurren. Wie angenehm verflog dabei die Zeit unter Singen, Scherzen, Lachen, Rätselraten und Märchenerzählen ! Die Lieder waren teils in der heimischen Mundart gedacht und gemacht, teils waren es allgemein bekannte Volkslieder. Eine Aufgabe von besonderer Wichtigkeit war jene des Märchenerzählers, gewöhnlich ein alter Groβvater, der sie in der Regel mit wunderbarer Meisterschaft erfüllte. Zur Abwechslung wurden von den Jungen verschiedene Spiele und Leibesübungen vorgenommen; man trieb die edle Turnerei von alters her. Ein Spaβmacher durfte niemals fehlen, ein anderer kopierte mit Schauspielertalent zum allgemeinen Ergötzen fremde

Persönlichkeiten und Charaktere. - Wenn alsdann unverhofft aus einem Winkel der Stube die lieblichen Töne eines Cymbals oder einer Geige erklangen, das wirkte wie Oberons Horn, "Und wie ein Wirbel ergriff sie alle die Lust zu tanzen."

Zuweilen wurde "die lange Nacht" gesessen; da ward um 12 Uhr ein Imbiβ eingenommen, zu welchem jeder Teilnehmer einen Beitrag steuerte. Dieser bestand freilich nicht aus Braten und Wein oder magenverderbenden Zuckerwerk, sondern aus Butterbrot und Käse, rohem Sauerkraut, ausgefrorenen Ebereschenbeeren, kalten Bohnen und gedörrtem Obst.

So waren hier die alten Spinnstuben beschaffen.

 

Jetzt wünsche ich für die Weihnachtszeit allen meinen Lesern und

allen, die im Dezember Geburtstag feiern, ein wenig Stille zum Atemholen der Seele oder so eine "Spinnstube" zum Aufatmen unter netten Menschen.

Wir gratulieren am

1. zum 68. Dorothea Schreiter/Appelt, 91058 Erlangen

2. - 65. Ernst Wittiger, 65428 Rüsselsheim

- 81. Elisabeth Gärtner/Blaha, 75447 Sternenfels (jetzt Silcherstr.21) 3. - 86. Barbara Glaser, 64289 Darmstadt

4. - 79. Günther Pöhl, 51061 Köln, A.-Hantzsch-Str. 30

- 87. Martha Schlesinger/Kuna, A-1140 Wien, Baumgartenstr.52

5.(7.) 83. Gustav und Lenchen Appelt, 81825 München

- 84. Marianne Endler/Appelt, 35321 Laubach

6. - 73. Bertl Preiβler, 96515 Sonneberg, E.-Weinert-Str.3

- 75. Alice Darra/Kuhl, 06132 Halle (jetzt Silbertalerstr.4/10)

- 81. Ilse Peuker/Patek, 86169 Augsburg

8. - 89. Marie Preisler/Hübner, 16321 Bernau

9. - 65. Isolde Gärtner/Schwarzbach, 65589 Niederzeuzheim

- 78. Heinz Schütze, 30655 Hannover

11. - 67. Edith Strater/Hiebel, 47807 Krefeld, Marienstr.38

- 70. Isolde Brosche, 61350 Bad Homburg

- 83. Adele Grohmann/Herbig, 38440 Wolfsburg

12. - 88. Ing. Otto Hub, 92703 Krummennaab

14. - 65. Dr. Brunhilde Orthuber/Glaser, 64289 Darmstadt

15. - 66. Wolfgang Erben, 92271 Freihung

- 67. Margit Formanova/Engel, Rochlicka 312, CR-46311 Liberec 30

17. - 63. Gisbert Hübner, 42857 Remscheid, Lobachstr.15a

20. - 73. Elisabeth Bergmann/Tallowitz, 84453 Mühldorf

22. - 69. Ilse Schünzel/Stohs, 99195 Groβrudestedt

- 79. Erna Schlesinger/Hübner, 35305 Grünberg (Haus d.Senioren)

23. - 70. Ilse Liebich/Kuhn, 35396 Gieβen

26. - 84. Gertrud Pilz, 65529 Waldems

- 84. Martl Möller/Rönisch, Vratislavice 527, CR-46311

27. - 85. Gertrud Kratzert/Scholze, 73529 Schwäb.-Gmünd

- 70. Max Pohlmann, 18069 Rostock

28. - 72. Hilde Blumrich/Simon, 73527 Schwäb.-Gmünd

- 71. Adolf Appelt, 65207 Rambach

30. - 61. Heinz Havel, Vratislavice 614, CR-46311

- 71. Hubert Hiebel, 26721 Emden

31. - 80. Marie Tschöp/Schöler, 87600 Neugablonz (jetzt Schneekoppenweg 18) - 68. Annelies Grimm/Hauser, 97816 Lohr

- 65. Ernst Siegmund, 69226 Nuβloch

- 65. Erich Fischera, 85604 Zorneding

 

Adressenänderung:

Frau Edith Trenkler ist jetzt zu erreichen im Haus St. Hildegard, 65343 Eltville / Rh

Ein netter Brief würde ihr den Übergang leichter machen. Danke.

Frau Annelies Rösner schickte mir vor Allerheiligen ein Gedicht, das ich dem Totengedenken in diesem Bericht nachstellen möchte. Es soll auch allen Maffersdorfern gelten, die uns 1994 vorausgegangen sind.

Am 7.10. erlag im Krankenhaus in Kaufbeuren Frau Hermine Wagner geb. Lange im Alter von 86 Jahren einem Herzinfarkt. Alle, denen sie jetzt fehlt, mögen sie in guter Erinnerung behalten.

Immer wieder ein stilles Gedenken
mögen wir unseren Toten schenken.
Und, wenn wir selber einmal gerufen,
mögen getrost wir besteigen die Stufen
hinan zu neuem Leben bei Gott.
Gesegnet seien uns Abschied und Tod.

 

Spenden an die Heimatstelle, eingegangen im Oktober:

DM 10.- Siegmund (Halle), Postel (Halle),

DM 20.- Holzapfel (Laubach), Walter (Oettingen), Kriz (Berlin),

DM 30.- Ehrlich (Schönaich), Hönig (Ingolstadt), Tauchmann (Eppelheim),

DM 50.- Benesch (Bielefeld), Andel (Einbeck), Rösner (Möhrendorf), Zeh (Giengen), Drawenau (Duisburg), Lange (München)

 

Am Ende dieses Jahres möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken für Ihre treue Mithilfe. In Ihren Briefen haben Sie mir so viel Wissenswertes mitgeteilt, die alten Fotos und Dokumente helfen mit, das alte Maffersdorf in der Erinnerung zu erhalten und durch Ihre Spenden ist es mir möglich, das 2. Heft der Maffersdorfer Chronik zu finanzieren. Wenn nichts mehr dazwischenkommt, kann ich es ab Januar zu den Geburtstagen wieder versenden. Von Heft 1 habe ich noch Exemplare übrig, sie können also noch nachbestellen.

 

Ich schlieβe heute mit dem Wunsche, daβ wir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest feiern können, daβ den in irgendeiner Weise Leidenden Kraft und Trost zukommen möge, und daβ unsere friedlose Welt ein wenig mehr Menschlichkeit verändern kann.

Eure I n g e  S c h w a r z

 

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