Bei Ginzkey'n
ein paar Verse ( gekürzt ),
die 1942 in Maffersdorf in der Axminsterweberei vorgetragen
wurden.
Sie stammen von Hilde Meisnar.
Aus dr
Schule grod entloss'n,
a fuchzehnjährig junges Ding,
's wor noch kaum a Tag verfloss'n,
ich schunn of Orbeitssuche ging.
Glei
macht'sch mich uff zur Fa.Ginzkey,
dort wor gerode Konjunktur.
Ganz ängstlich ging ich zu dan Tur' nei.
Ich hatte Glicke und kom ur.
Zuorscht
kom ich zum Radlspul'n.
Die Orbeit machte ich ganz gerne.
Doch bale komm'se mich dann hul'n,
daβ
ich de Waberei erlerne.
Ich
storzt'
mich glei mit Feuereifer
ei d' Orbeit, die mich hot beglickt,
und
trug menn Koup a biβl steifer,
ols
ich menn orscht'n Luhn gekrigt.
Wie schnell
verging'n dou die Tage,
mo wor zufried'n monches Juhr,
bis ejmol grod wie mit enn Schlage
de ganze Pracht zuende wur.
Denn
dou fing o de gruβe Kriese,
mo
denkt nemie orscht gerne dro.
Dos wor dr ejne Zeit, a biese,
weil kejne Orbeit nerne wor.
Of
unbestimmte Zeit entloss'n !
Aus wor die schiene Waberei.
Dou
stand mr drauβ'n of dr Goss'n,
und wuβte ne wu aus , wu ei.
Dou gab 's
kej batt'ln und kej borm'n,
ok füg'n ei dos bitt're Lus.
Ma hott' kej Mitleid mit dan Orm'n,
und
wor de Nut ou noch su gruβ.
Doch jetze
woll'n mr müh'n uns fleiβig,
zu vrgass'n jene Zeit,
denn
neunzehnhundertachtunddreiβig
dou
wurn mr ja drvou befreit.
Und glei
hott' alle Nut a Ende,
die drauβ'n worn, kom'n wieder nei,
und fleiβig riehrten sich de Hände
jetz wieder ei dr Waberei.
Om Ende
breng'n mr's doch zustande,
mr
war'n bestimmt recht fleiβig sein,
doβ mr ej dan Sudetenlande
de
ollerbeste Firma sein.
Darf ich hinzufügen ?
Was nachher
kam, ihr lieben Leute,
hat keiner damals wohl gedacht.
Und schauen wir zurück nun heute,
seh'n wir, was Krieg und Wahn vollbracht.
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