Sein Haus
stand in Dörfel-Anteil in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Beutel-Gasthaus und zum Diwok-Friseur und hatte die Nr. 305.
Der Meininger-Bäcker war auch nicht weit.
Um das Jahr
1915 herum, in dem das Foto entstand, ist das Geschäft wohl
gut gelaufen, denn es zeigt neben dem Glaser-Schuster (mit
Hund) drei Gesellen und einen Lehrjungen (mit Schürze). Die
Frau ist Alma Bruschek. Der Junge ganz links ist Franz
Wagner-Glaser, der Adoptivsohn der Glasers. Ihr eigener Sohn
war sehr früh gestorben.
Einige Jahre
später wurde das Bild mit dem Zeitungswagen aufgenommen. Der
Glaser-Schuster war nebenbei auch Austräger der Reichenberger
Zeitung. Aus dieser Zeit stammt die Glückwunschkarte, die er
selbst, Franz Wagner (mit Mütze und Krawatte) oder einer der
Gehilfen bei der Familie Wöhl-Fickert abgegeben hatte. Frau
Wöhl erinnert sich, daβ der Glaser-Schuster, immer wenn
er die Zeitung brachte, reparierte Schuhe im Rucksack hatte
oder kaputte mitnahm. Ich denke, da kramte er auch manche
Neuigkeiten ein oder aus.
Auf dem
dritten Bild stehen die alten Glaser-Leute mit dem Adoptivsohn
vor der Haustür. Da war Franz Wagner schon verheiratet und
hatte ein Schuhgeschäft in Reichenberg eröffnet. Seine
Tochter Christa war vielleicht zehn Jahre alt. Und es war
bereits Krieg. Aus ihm kehrte Franz Wagner nicht mehr zurück.
Schuhmacher Lehr-Zeugnis Franz Wagner von 1917
Gewerbeschein Franz Wagner von 1925